Soziale Distinktion durch Konsum

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich BWL - Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Note: 1, 0, Universität Regensburg (Wirtschaft- und Sozialgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: "Früher dienten materielle Güter zunächst hauptsächlich der Befriedigung von Grundbedürfnissen, dann wurden sie zu Symbolen verschiedener sozialer Positionen und in den heutigen Konsumgesellschaften können sie sogar Stützen idealistischer Vorstellungen und Träume sein." Konsum ist ein alltägliches Phänomen. Wir müssen konsumieren um zu überleben. Gleichzeitig ruft der Begriff "Konsum" eine Reihe an negativen Konnotationen hervor. "Konsumwelt", Konsumgesellschaft" und "Massenkonsum" sind nur einige wenige Beispiele moderner Schlagwörter, welche uns die eindringliche Präsenz des Konsums in unserer heutigen, westlich geprägten Gesellschaft vor Augen führen. Dabei konsumieren wir weit über unsere Grundbedürfnisse hinaus. Während vor 150 Jahren ein normaler Haushalt mit rund 150 Dingen auskam, befinden sich heute oft mehr als 10.000 Gegenständen in unserem Besitz. Warum kaufen wir so viel, obwohl wir doch eigentlich genug haben? Durch die Akkumulation von Konsumgütern versprechen wir uns ein erfülltes, glückliches Leben. Der individuelle Gebrauch von Dingen stiftet gleichzeitig Identität. Durch bestimmte Konsumformen signalisieren wir unserer sozialen Umwelt, wo wir uns innerhalb der Gesellschaft selbst verorten beziehungsweise gerne verorten würden. Neben der Gebrauchsfunktion besitzt Konsum folglich einen Emotionswert. Dass Menschen nicht nur konsumieren, um ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, formulierte bereits Thorstein Veblen im Jahre 1899. In seinem Buch "Theorie der feinen Leute" übte der US-amerikanische Ökonom und Soziologe Kritik an dem gesellschaftlichen Phänomen des "demonstrativen Verbrauchs" der Oberschicht. Vor diesem Hintergrund kann Konsum als Kommunikationssystem verstanden werden, welches bei der Ausdifferenzierung der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielt. Nach der Maxime "Ich konsumiere, also bin ich" ist Konsum ein wichtiges Mittel sozialer Distinktion. Konsumgeschichte gehört zu jenen Bereichen der historischen Forschung, die in den vergangenen Jahren an Umfang und Einfluss gewonnen haben, wie Datenbanken und Bibliographien zeigen. Zugleich ist festzustellen, dass bislang weder eine zureichende theoretische Verknüpfung stattgefunden hat, noch der Konsum als ein zentrales Thema der soziologischen Theorie betrachtet wird. Dies kann unter anderem auf die hohe interdisziplinäre Komplexität dieser heterogenen Forschungsrichtung zurückgeführt werden.

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Artikelnummer 9783656306399
Produkttyp Buch
Preis 28,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Oehler, Lars
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20121113
Seitenangabe 40
Sprache ger
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