Geöffnet Gelenkt Umgebaut

Leipzig sei prädestiniert, so die sowjetischen Besatzungsbehörden, als Buchstadt und als Sitz der Deutschen Bücherei "die Fundamente für das geistige Leben in Deutschland zu legen". Nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus müsse jetzt von hier aus eine "geistige Regeneration" ihren Lauf nehmen - und dies nicht nur durch einen Umbau der starken messestädtischen Verlagswirtschaft oder die Zentralisierung des traditionsreichen Buchhandels, sondern vor allem auf dem Weg einer Transformation des örtlichen Bibliothekswesens nach sowjetischem Vorbild. Drei der großen Leipziger Wissensspeicher gerieten dabei besonders in den Fokus der Besatzer und ihrer Unterstützer in der deutschen Verwaltung: die Universitätsbibliothek Leipzig, die Stadtbibliothek und die Deutsche Bücherei. Basierend auf bislang nicht genutzten reichen Archivbeständen konzentriert sich die Untersuchung auf die institutionelle Entwicklung dieser Häuser vom Kriegsende 1945 bis zur im Windschatten der 3. Hochschulreform stattfindenden Bibliotheksreform in der DDR 1968/69. In diesem Kontext nimmt der Autor Strukturen, Biografien und Bestände in den Blick, um zwischen den Phasen von Wiederöffnung, Entbürgerlichung und sozialistischer Umgestaltung ein differenziertes Bild davon zu entwerfen, wie trotz politisch motivierter Entlassungen, ideologisch begründeter Bestandssäuberungen und wachsendem Druck im Zuge von Vorgaben der SED in allen drei Bibliotheken um das Primat der fachlichen Integrität gerungen wurde.

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Artikelnummer 9783960235552
Produkttyp Buch
Preis 45,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Fester Einband
Meldetext Noch nicht erschienen, Februar 2024
Autor Soilihi Mzé, Hassan
Verlag Leipziger Universitätsvlg
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20240130
Seitenangabe 266
Sprache ger
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