Zeitschrift Für Die Gesamte Staatswissenschaft, 1906, Vol. 62 (Classic Reprint) Buchkatalog

Excerpt from Zeitschrift für die Gesamte Staatswissenschaft, 1906, Vol. 62Aehnlich in der Verfassung des Deutschen Reiches. Das in den Jahren 1866 - 1871 für die Einheit der deutschen Nation Er reichte war sicherlich ein mühseliges Kompromiss zwischen der sachlichen Zweckmässigkeit für die Besorgung der öffentlichen Aufgaben und dem historischen Partikularismus. Es ist vergeh lich, heutzutage, nachdem ein dürftiges Gras über jenen Nahten und Rissen gewachsen ist, das in der Reichsverfassung Besiegelte mit dem Scheine einer hohen Weisheit und inneren Notwendig keit zu vergolden. Dieser Schein wird alle Tage wieder ver nichtet durch die Misere der Zerrissenheit, die dahinter sich ver bergen will, wie nur eben jetzt angesichts der Versuche zur Fortbildung der Gemeinschaft im deutschen Eisenbahnwesen. Auch braucht man nur die Verhandlungen des ersten Reichstags auf zuschlagen, der die Verträge über die neue Reichsgemeinschaft zu beraten hatte, um erinnert zu werden an die Enttäuschungen uber das Mass des Partikularismus, das hinzunehmen man sich ge nötigt sah. Und dennoch so lange die deutsche Nation dank ihrer Einheit ihre neuen Schicksale in eine ferne Zukunft hinaus zu bauen erwarten darf, bleibt das in der Reichsverfassung von 1871 für die Zentralgewalt Errungene gerade dadurch ein funda mentaler Bestandteil, dass es aus seinem Wesen heraus not wendigerweise vorwärts gerichtet ist. Das Unzureichende in der Einheit ist die Unruhe in der Uhr, die den Drang nach vorwärts im Gange hält.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.