"Wohin geht der Flug? Zur Jugend" Franz Schreker und seine Schüler in Berlin

Die Übersiedlung Franz Schrekers (1878-1934) von Wien nach Berlin im Jahre 1920 fiel mit einer politischen und kulturellen Zeitenwende zusammen: Der Weltkrieg, die Revolution und der Beginn der Weimarer Republik markierten unabweislich das Ende einer Epoche, die zumal für die junge Generation allen Kredit verspielt hatte. Wohl nirgendwo zeigt sich das deutlicher als in den Künsten, die, Impulse der Vorkriegsjahre aufgreifend, nach Wegen aus dem 19. Jahrhundert suchten und emphatisch einen Neuanfang proklamierten. Ganz im Sinne dieser Zeitstimmung schrieb Franz Schreker anlässlich seines Amtsantritts als Direktor der Berliner Hochschule für Musik: "Und dann - wohin geht der Flug? Nun ja - darauf weiß ich Antwort: Zur Jugend in des Wortes weitester Bedeutung." Der vorliegende Band über Schreker und seine Schüler in Berlin behandelt in zehn Beiträgen exemplarisch den ästhetischen Umbruch dieser Jahre. Es kommen Konflikte und Gegensätze zwischen den Generationen, aber auch Einflüsse und Konvergenzen von Lehrer und Schülern zur Sprache. Neben dem Fokus auf der Zwischenkriegszeit ergeben sich dabei immer wieder auch Ausblicke auf die Rezeption Schrekers und seiner Schüler bis heute. *** The decision by Franz Schreker (1878-1934) to move from Vienna to Berlin in 1920 coincided with a turning-point in both political and cultural history: world war, revolution and the beginnings of the Weimar Republic had indisputably marked the end of an age which had become morally bankrupt in the eyes of the younger generation. Nowhere was this more obvious than in the arts which, picking up on the impulses of the pre-war years, sought an escape from the 19th century and emphatically proclaimed a new beginning. In this spirit, Franz Schreker wrote on his appointment as director of the Hochschule für Musik in Berlin: "And then - where does the flight lead? Well, I know the answer to that: it leads to youth, in the broadest sense of the word". These ten essays on Schreker and his students in Berlin examine the aesthetic upheaval of those years. They discuss the conflicts and contrasts between generations, but also the influences and convergences between teachers and students. Although the focus is on the inter-war years, the essays also offer many glimpses of the reception of Schreker and his students up to the present day.

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