Wittgensteins Spätphilosophie als Erkenntnistheorie

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: 1, 3, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: Philosophie befasst sich mit philosophischen Problemen. Wittgenstein vertritt die Annahme, sie seien eigentlich nur Scheinprobleme, die auf einem falschen Verständnis von Sprache basieren und befasst sich daher mit philosophischen Problemen, betreibt also Philosophie, indem er diese Annahme zu belegen versucht. Um dieses grundsätzliche Ziel seines gesamten philosophischen Werkes zu erreichen, gelte es eine solche falsche Sprachauffassung nachzuweisen und verständlich zu machen, wie Sprache tatsächlich funktioniert. Wittgensteins Ansatz dazu zeichne ich im ersten Teil meiner Arbeit nach. Eine Ableitung von Implikationen in Bezug auf Erkenntnistheorie, die sich aus dem sprachphilosophischen Ansatz der Spätphilosophie Wittgensteins ergeben, wird im anschließenden zweiten Teil vollzogen. Sie und auch ihr Nutzen werden deutlich, wenn man die Spätphilosophie Wittgensteins vor dem Hintergrund der erkenntnistheoretischen Kontroverse zwischen Positivismus und Relativismus betrachtet. Der erkenntnistheoretische Positivismus basiert auf der Annahme, es gebe durch Erfahrung gegebene, unbezweifelbare, also beobachtungsunabhängige Tatsachen, weshalb die Bedeutung eines sinnvollen Satzes allgemeingültig durch den Sachverhalt beschrieben sei, den der Satz abbilde. Dementsprechend gebe es allgemeingültige Wahrheit und sie determiniere Realität. Der erkenntnistheoretische Relativismus lehnt diese Annahme ab, Wahrheit von Aussagen sei stets arbiträr, also eine allgemeingültige Wahrheit von Aussagen nicht möglich. Wittgenstein bietet mit seinem sprachphilosophischen Ansatz eine Lösung für diese Kontroverse und umgeht damit auch gewisse Probleme, die mit beiden Positionen jeweils verbunden sind. Zwar sei Wahrheit, also auch Erkenntnis und Realität wesentlich durch Sprache konstruiert, jedoch seien die Möglichkeiten der Sprache dabei nicht uneingeschränkt. Nämlich gebe es natürliche Grenzen, die durch "Naturtatsachen" gegeben sind und einer jeden Lebensform und damit auch einem jeden Sprachspiel zugrunde liegen. Etwa seien es Naturtatsachen, das Menschen denken und Sprache verwenden. Erkenntnis ist damit letztlich weder vollkommen determiniert durch außersprachliche Tatsachen, noch vollkommen relativ. Jegliche wissenschaftliche Teildisziplinen ergeben sich somit als künstliche, konstruierte Sprachen, die mögliche Welten erzeugen.

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Artikelnummer 9783640824489
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Fremdlagertitel. Lieferzeit unbestimmt
Autor
Verlag Grin Verlag
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Erscheinungsjahr 2011
Seitenangabe 28
Sprache ger
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