Wiener Klinik, 1892, Vol. 18 Buchkatalog

Excerpt from Wiener Klinik, 1892, Vol. 18: Vortrage aus der Gesamten Praktischen HeilkundeNachdem noch immer schriftliche und mundliche Anfragen an mich gerichtet werden, welche weiteren Erfahrungen ich bei inoperablen bösartigen Neubildungen mit meiner Tinctionstherapie gemacht habe und wie ich dabei verfahre, erachte ich es fiir noth wendig, öffentlich daruber Rede zu stehen. Bekanntlich gründet sich die Methode auf die Thatsache, daß die pathogenen Zellenelemente überhaupt und insbesondere eine wesentlich geringere biologische Potenz besitzen als die gesunden, physiologischen, ein Umstand, der auf die Möglichkeit hinweist, sie mit Schonung gesunder Um gebung ausschließlich und allein auf chemischem Wege wirksam in Angriff nehmen zu können. Nach vielfachen und mannigfaltigen Studien und Versuchen, nach ungezählten bitteren Enttäuschun gen kam ich endlich auf den vielleicht nicht ganz unfruchtbaren Gedanken, durch Tinction des lebenden Gewebes die Lebens äußerungen der pathogenen Formelemente zu beeinträchtigen, in der Hoffnung, dadurch einmal ihre Vermehrung, also das Wachs thum der Tumoren einzuschranken oder gar zu sistiren, und andererseits die bestehenden Tumoren selbst einer regressiven Metamorphose zuzuführen. Letztere kann doppelter Art sein: ent weder Einschmelzung mit folgender Ausstoßung, oder fettige Degeneration mit folgender Aufsaugung der Formelemente und Schrumpfung des Stroma bis zum Rückbleib eines fiir den Organismus fernerhin unschadlichen Caput mortuum, endlich auch können beide Arten vereint vorkommen.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.