Artikelnummer | 9783878774280 |
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Produkttyp | Buch |
Preis | 48,90 CHF |
Verfügbarkeit | Lieferbar |
Einband | Fester Einband |
Meldetext | Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen |
Autor | Regler, Gustav / Wild, Reiner |
Verlag | Stroemfeld Verlag |
Weight | 0,0 |
Erscheinungsjahr | 2002 |
Seitenangabe | 680 |
Sprache | ger |
Anzahl der Bewertungen | 0 |
Werkausgabe. Bd. 3: Die Saat Buchkatalog
Reglers Roman Die Saat erschien 1936 im Querido-Verlag in Amsterdam. Er erzählt von Joss Fritz, dem Bauernrevolutionär aus der Nähe von Bruchsal, der aktiv an den Aufständen im Vorfeld des großen Bauernkriegs von 1525 teilgenommen hatte und schon zu seinen Lebzeiten zur Legende geworden war. Dabei ändert und konzentriert Regler die überlieferten historischen Begebenheiten: Der Roman beginnt mit der gescheiterten Verschwörung elsässischer Bauern 1493, an der Joss Fritz beteiligt ist, er kann fliehen und nimmt, im Heer Kaiser Maximilians untertauchend, am Krieg gegen die Türken teil, nach Deutschland zurückgekehrt, organisiert er im Bistum Speyer den Widerstand der Bauern, der im Jahr 1502 geplante Aufstand wird jedoch verraten, Joss Fritz kann gerade noch entkommen. Mit der Apotheose des Revolutionärs Joss Fritz schließt der Roman. Die Saat gehört in die Reihe der historischen Romane des Exils. Und auch Regler erzählt die historischen Begebenheiten für die Gegenwart und für den aktuellen politischen Kampf, der Roman vergegenwärtigt ein Geschehen der Vergangenheit, das aktuelle Bedeutsamkeit beanspruchen kann. Joss Fritz wird zum Inbild des Revolutionärs - in seinem Kampf für die Armen und Unterdrückten, in seiner konspirativen Tätigkeit und, vor allem, in seiner Unbeugsamkeit. Die schon dem historischen Joss Fritz zugeschriebene Standhaftigkeit wird im Roman überführt in revolutionäre Zuversicht. So werden die Bundschuherhebungen der Bauern, die in Joss Fritz ihre mythische Verkörperung finden, zum Modell gerade auch des Kampfes gegen den Faschismus. Zugleich richtet sich der Roman, in dem Regler der revolutionären Deutung der Bauernkriege seit der großen Darstellung von Wilhelm Zimmermann folgt, gegen die völkisch-nazistische Indienstnahme der bäuerlichen Aufstände. Regler erzählt seine Geschichte von Joss Fritz in klarer, zurückgenommener und von Pathos nahezu freier Sprache, und er präsentiert ein durchsichtig gestaltetes, zugleich historisch gesättigtes Geschehen. In der gelungenen Verbindung von konkreter Geschichtlichkeit und aktuellem Bezug der Darstellung liegt die Qualität des Romans. Der Band wird neben der Saat das in der gleichen Zeit entstandene Fragment Woldemar Atterdag enthalten, einem weiteren, allerdings abgebrochenen Versuch Reglers, das historische Genre in der aktuellen politischen Auseinandersetzung zu nützen.
48,90 CHF
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