Was passierte in Venezuela? Eine makroökonomische und eine institutionelle Erklärung für den Wachstumskollaps

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1, 7, Universität Hamburg (Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Paradox of Plenty, 21 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 70er und Anfang der 80er Jahre erlebten die ölreichen Entwicklungsländer abrupte Terms-of-Trade-Verbesserungen aufgrund steigender Erdölpreise und erwarteten deshalb eine Beschleunigung ihres Aufholprozesses gegenüber den Industrienationen (Moll 1994:1). Besonders in Venezuela waren die Aussichten vielversprechend. Als fünftgrößter Erdölexporteur der Welt schien Venezuela wie kaum ein anderes Land von den Ölbooms zu profitieren. Der venezolanische Präsident Carlos Andrés Pérez verkündetes seine Vision von einem "Gran Venezuela". 20 Jahre später sah alles anders aus. Entgegen den Erwartungen fiel die venezolanische Wirtschaft sogar auf den Entwicklungsstand der fünfziger Jahre zurück. Was war passiert? Für den so genannten "Ressourcenfluch" liefern Wissenschaftler eine Reihe von Erklärungen. Rodríguez und Sachs (1999) nehmen an, dass ressourcenreiche Staaten über ihre Verhältnisse leben und sich von oben dem beständigen Staat annähern, weil sich die Produktion des erschöpfbaren Gutes Null annähert und nicht beliebig gesteigert werden kann. Während des Übergangs erfahren sie negative Wachstumsraten. Hausmann und Rigobon (2002) machen die Spezialisierung in nicht-handelbare Güter und Mängel der Finanzmärkte für den Wachstumszusammenbruch verantwortlich. Weitere Erklärungen sind die Verdrängung von unternehmerischer Tätigkeit und Innovation, die Neigung zum Rent-Seeking und zu Korruption oder fehlende Linkages (Sachs und Warner, 2001:835). Auty (2001:845) stellt fest, dass ressourcenreiche Staaten meist "räuberisch" gegenüber ihren eigenen Ressourcen sind und damit die Ökonomie zerstören. Näher betrachtet werden in dieser Arbeit der Dutch-Disease-Ansatz sowie der Ansatz von Karl (1997), die negative Auswirkungen der Öleinnahmen auf das politische System annimmt. Dabei steht im Mittelpunkt des Interesses, welcher dieser beiden Ansätze den Wachstumskollaps in Venezuela am ehesten erklären kann.

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Artikelnummer 9783638655255
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Fliessbach, Katharina
Verlag GRIN Publishing
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Erscheinungsjahr 2007
Seitenangabe 28
Sprache ger
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