Von Saussure zum Konnektionismus

Diese Arbeit geht zurück auf Versuche, die Komposition von Musik zu program­ mieren. Dies verschafften mir die ernüchternde Einsicht in die Begrenztheit einer Künstlichen Intelligenz, der man das 'Wissen' Satz für Satz mitgeben muß. Hinter den hoffnungsvollen Konzepten der Künstliche-Intelligenz-Forschung stieß ich auf die logisch-atomistischen Hoffnungen der Kognitionswissenschaften, dahinter auf dieselben der Linguistik. Die Frage nach den Konstruktionsprinzipien meines 'digi­ talen Komponisten' wurzelte in den Modellen von 'Bedeutung', und diese lieferte in den letzten Jahrzehnten die Linguistik. Es ist allzu verführerisch, auf die parame­ trisierte Struktur einer modern-westeuropäischen Partitur zu blicken und sich den Methoden der modernen Linguistik zuzuwenden. Diese 'Moderne' der Linguistik zeigte sich in (grob) zwei Phasen: Die strukturalistische Orientierungsphase mit dem Vorbild des Logischen Positivismus und die Phase der Algorithmisierung. Letztere wurde nicht durch die Konzeptionierung, sondern explizit durch die prakti­ sche Verfügbarkeit des Digitalrechners Mitte der 50er Jahre ausgelöst. Zeitgleich verdrängte die kognitivistische Psychologie den Behaviorismus mit den magischen Trümpfen der Programmierbarkeit. Damit schloß sich der Zirkel meiner Recher­ che. Da mir Optimismus und die Einübung in LISP als Antwort nicht ausreichten, stieß ich zwangsläufig auf die Ungereimtheiten der Fragen. Nicht ihre künstliche Erschaffung, sondern die Intelligenz selbst war und ist ein ungeklärter Begriff.

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Artikelnummer 9783824441853
Produkttyp Buch
Preis 73,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Köster, Lothar
Verlag Deutscher Universitätsverlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 19950101
Seitenangabe 388
Sprache ger
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