Von fremden Frauen

Die Auseinandersetzung mit weiblicher Existenz in außereuropäischen Gesellschaften erfordert zweierlei Formen von Reflexion und Dialog: (1) die eigenständige Entwicklung anderer Kulturen verstehen, (2) das Besondere wie das Vergleichbare von Frauenleben in eben diesen fremden Kulturen kennenlernen. Beides widersetzt sich dem herkömmlichen westlichen Diskurs, in dem die symbolische und praktische Verdinglichung der fremden Frau zum willenlosen Objekt dominiert. Jenseits dieses exotischen Zerr- und Spiegelbildes steht die reale Vielfalt weiblicher Handlungs- und Lebensformen, wie sie dieser Band in ethnologischen Untersuchungen behandelt: die weiblichen ökonomischen und rituellen Leistungen bei indianischen und australischen Wildbeutern, die Rolle von Frauen bei Speisetabus und Festgetränken unter Brandrodungsbauern am Amazonas und in Zentralafrika, die ausgewogene Struktur der Geschlechterbeziehungen bei den Hopi, die Abhängigkeiten von Frauen in der hierarchischen Gesellschaft der nomadischen Mongolen, die Tätigkeiten weiblicher Haushaltsvorstände im tibetanischen Grenzland.

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