Völkermord in Ruanda

Quelle: Wikipedia. Seiten: 53. Kapitel: Hutu, Georges Ruggiu, Théoneste Bagosora, Esther Mujawayo, Gacaca, Internationaler Strafgerichtshof für Ruanda, Agathe Uwilingiyimana, United Nations Assistance Mission for Rwanda, Ruandische Patriotische Front, Opération Turquoise, Akayesu-Urteil, Shooting Dogs, Hotel Ruanda, Pauline Nyiramasuhuko, Tharcisse Renzaho, Roméo Dallaire, Shake Hands with the Devil - The Journey of Roméo Dallaire, Augustin Bizimungu, Kabinett Kambanda, Anatole Nsengiyumva, A Sunday in Kigali, Mathieu Ngirumpatse, Agathe Habyarimana, Interahamwe, Hutu-Power, Jean Kambanda, Tutsi, Impuzamugambi, Wir möchten Ihnen mitteilen, daß wir morgen mit unseren Familien umgebracht werden, Paul Rusesabagina, Als das Morden begann, Radio-Télévision Libre des Mille Collines, Bernard Munyagishari, Hôtel des Mille Collines, Massaker von Nyarubuye, Mouvement républicain national pour la démocratie et le développement, Génocidaire, Radio Rwanda, Théodore Sindikubwabo, Augustin Ngirabatware, Augustin Ndindiliyimana. Auszug: Als Völkermord in Ruanda werden umfangreiche Gewalttaten in Ruanda bezeichnet, die am 6. April 1994 begannen und bis Mitte Juli 1994 andauerten. Sie kosteten zirka 800.000 bis 1.000.000 Menschen das Leben, die niedrigsten Schätzungen gehen von mindestens 500.000 Toten aus. In annähernd 100 Tagen töteten Angehörige der Hutu-Mehrheit etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi-Minderheit sowie moderate Hutu, die sich am Völkermord nicht beteiligten oder sich aktiv dagegen einsetzten. Die Täter kamen aus den Reihen der ruandischen Armee, der Präsidentengarde, der Nationalpolizei (Gendarmerie) und der Verwaltung. Zudem spielten die Milizen der Impuzamugambi sowie vor allem der Interahamwe eine besonders aktive Rolle. Auch weite Teile der Hutu-Zivilbevölkerung beteiligten sich am Völkermord. Der Genozid ereignete sich im Kontext eines langjährigen Konflikts zwischen der damaligen ruandischen Regierung und der Rebellenbewegung Ruandische Patriotische Front (RPF). Im Verlauf und im Nachgang der Ereignisse wurden die Vereinten Nationen (UN) und Staaten wie die USA, Großbritannien und Belgien wegen ihrer Untätigkeit kritisiert. Dabei stand die Frage im Mittelpunkt, aus welchen Gründen eine frühzeitige humanitäre Intervention nicht erfolgte, beziehungsweise warum die vor Ort stationierten Friedenstruppen der Vereinten Nationen, die United Nations Assistance Mission for Rwanda (UNAMIR), bei Ausbruch der Gewalt nicht gestärkt, sondern verkleinert wurden. Gegen Frankreich wurde überdies der Vorwurf erhoben, sich an den Verbrechen beteiligt zu haben. Der Völkermord in Ruanda erzeugte darüber hinaus erhebliche regionale Probleme. Nachdem die RPF die Hutu-Machthaber vertrieben, damit den Völkermord beendet und eine neue Regierung gebildet hatte, flohen im Sommer 1994 hunderttausende Hutu in den Osten von Zaire (heute Demokratische Republik Kongo). Unter den Flüchtlingen waren viele Täter, die anschließend zur Wiedereroberung Ruandas rüsteten. Die ruandische Armee nahm diese Aktivi

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