Versuch über die keilförmigen Inschriften zu Persepolis

Unter den Denkmälern der Vorwelt in Asien sind ohne Zweifel die Ruinen in der Gegend von Schiras , welche die Perser Tschehelminar nennen, und die europäischen Gelehrten einstimmig für die Überbleibsel von Persepolis erklären, die wichtigsten, sowohl in Betrachtung ihres Alters, als in Rücksicht auf jenes mächtige und ewig merkwürdige Volk, dessen Nationalheiligtum sie aller Wahrscheinlichkeit nach gewesen sind. Verraten gleich die Trümmer von Baalbek und Palmyra einen reineren und edleren Geschmack in der Baukunst, so halten sie doch an Alter und ehrwürdiger Majestät keine Vergleichung mit den Ruinen von Persepolis aus. Ausserdem spielen auch diese beiden Städte, von denen die eine niemals, die andere nur eine kurze Zeit, unter Odenat und Zenobia, mächtig und berühmt war, eine weit kleinere Rolle in der Weltgeschichte: und der Geschichtsforscher, der alle diese Monumente aus einem höheren als dem Gesichtspunkte des Kunstgeschmacks, und Kunstgeschichte befrachtet, kann folglich nicht umhin, den Trümmern von Persepolis den ersten Rang unter den Überbleibseln der Vorwelt, neben den allerwichtigsten Denkmälern von Ägypten und Indien zuzueignen. Diese prachtvollen Gebäude standen in der Mitte des persischen Reichs, in Persis selbst, der herrschenden Provinz, dem Vaterlande des erobernden Volks und seiner Könige, und waren höchstwahrscheinlich das Kapitol des Kaisertums. Die ganze Gegend umher war heilig, und der religiöse Geist, welchen die auf diesen Trümmern lesbare Schrift, die grossen Basreliefs an den Mauern und Königsgräbern, überall an den Tag legt, ist Bürge dafür, dass Ehrfurcht vor der Gottheit und ihrem sichtbaren Bilde, dem Monarchen, die Gemütsstimmung war, welche bei jedem Perser vorausgesetzt wurde, der auf seiner Wallfahrt jene Stätte betrat. Dieses umfassende wissenschaftliche Buch ist ein Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1802.

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Artikelnummer 9783737203647
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Münter, Friedrich Christian
Verlag Vero Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20140811
Seitenangabe 184
Sprache ger
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