Unterm Staub der Zeit

Daniel kommt Ende der 1950er Jahre als Halbwüchsiger aus seiner ostdeutschen Heimatstadt, wo ihm als Pfarrerssohn das Abitur verwehrt wird, nach Berlin. Er zieht in ein Schülerheim in Grunewald, wo er auch das Gymnasium besucht, und lebt sich in der neuen Umgebung rasch ein. Mit seinen Zimmergenossen - die alle, wie er, aus der DDR stammen - drückt er nicht nur die Schulbank, sondern sie erkunden gemeinsam die Stadt: Als Zeitungsverkäufer ziehen sie allabendlich durch die Kneipen, und wenn das Essen im Schülerheim allzu fade schmeckt, geht es auf eine Erbsensuppe in Aschingers »Stehbierhalle«. Sie erleben den Erweckungsprediger Billy Graham, der die Massen im Tiergarten in Verzückung versetzt, und Bill Haley, der den Sportpalast zum Kochen bringt. Aber am meisten liebt Daniel die Stunden, wenn er sonntags das Zimmer ganz für sich hat und an seinen Theaterstücken schreiben kann. Und bald schon knüpft er erste Bande zur Berliner Theaterszene ... Christoph Hein erzählt von einer Jugend im Schatten des Mauerbaus und lässt Berlin in jenen Jahren erzählerisch auferstehen - reich an Zeitgeschichte und ebenso lakonisch wie eindrücklich.

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