Uneigentliche Verzweiflung

»Schreiben heißt die Einsamkeit verteidigen, in der man sich befindet«, schreibt María Zambrano. Wenn aber schon das Schreiben generell die Einsamkeit verteidigt, was geschieht in einem Tagebuch, das der vor- gegebenen Form zwar folgt, sich aber gleichzeitig gegen sie zur Wehr setzt? Frank Witzel vertraute sich zwei Monate jeden Tag einem Tagebuch an, ohne dabei der Form des Tagebuchs zu vertrauen. Seine Aufzeichnungen sind gekennzeichnet von einer Skepsis gegenüber dem eigenen Erleben und Denken - und nicht zuletzt auch gegenüber dem Vorgang des Schreibens selbst. Witzels Umgang mit den sogenannten Fakten, die sich hier, wenn überhaupt, nur am Rande finden, heben die Aufzeichnungen im wahrsten Sinne des Wortes ins Metaphysische: Personen, Begegnungen, Reisen oder alltägliche Ereignisse werden unmittelbar von ihrer vermeintlichen physischen Existenz befreit und schon im Notieren in die metaphysische Reflexion umgelenkt. Ein eindrucksvolles Schreibprojekt, das mit diesem ersten Band seinen Anfang nimmt.

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Artikelnummer 9783957577801
Produkttyp Buch
Preis 31,50 CHF
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Einband Deutsche Literatur, Religion, Metaphysik, Selbsterkenntnis, ideenwelt, Reflexionen, Notizen, entspannen, Fester Einband
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Autor Witzel, Frank
Verlag Matthes + Seitz
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2019
Seitenangabe 295
Sprache ger
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