Tief schweigendes Gebiet

Um die Lyrik von Namyeun Choy zu beschreiben, muss man notwen­diger Weise zu Paradoxien greifen: Eine sanfte Brise aus Stahl, ein Staubkorn von der Größe des Alls, ein schwe­bendes Blütenblatt mit dem Gewicht der ganzen Welt, die un­endliche Weis­heit der Dinge - Widersprüchlichkeiten, die in dieser Poesie nicht als Gegensätze auf­treten, nicht unvereinbar sind, vielmehr eine untrennbare Einheit bil­den. Alles ist in allem in diesen Zeilen und Wortgeflechten, und das ist keines­wegs im Sinne einer abendländisch-klappernden und rumpeln­den Metaphern-Maschinerie zu verstehen, sondern als Axiom, als nicht hinterfragte und nicht hinterfragbare Voraussetzung für die Arbeit der Dichterin. Eben dieses Axiom, diese innere Gewissheit, dass es ein Einzelnes gar nicht gibt, versetzt sie in die Lage, mit scheinbar leichter Hand selbst bleischwere philosophi­sche Riesenklötze zum Tanzen zu bringen. Man kann bei Namyeun Choy viel lernen für das lyrische Hand­werk. Noch mehr ließe sich aber lernen von dem, was da hinter, zwischen und über der lyrischen Melodie mit­singt und mitklingt: Eine Ganzheit, in der zugleich unendliche Trauer und unendlicher Trost zu finden ist.

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Artikelnummer 9783944643274
Produkttyp Buch
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Einband Fester Einband
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Autor Choy, Namyeun
Verlag Verlag Rote Zahlen
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2014
Seitenangabe 84
Sprache ger
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