Theorie der auswärtigen Politik

Unter den Fragen, die im öffentlichen Denken von heute an die Ober­ fläche drängen, ist die nach der Moral der politischen Macht eine der häufig­ sten und bedrückendsten. Im Gespräch von Regierung zu Regierung wird das Hervorkehren der Macht, von gelegentlichen Ausbrüchen abgesehen, mit fühlbarer Scheu vermieden und lieber der Wille zum Nichtgebrauch, ja der Wunsch nach Verminderung der Macht aller Mächte durch Abrüstung her­ vorgehoben. In der Tagespublizistik braucht man sich nur des Schrecks vor der "Politik der Stärke" in weiten Kreisen und der Verwendung des Wortes in der feindlichen Propaganda zu erinnern, um zu spüren, wie das Phantom der Macht als des bösesten unter den bösen Geistern überall umgeht. Eine Rundfrage bei den Autoren, die als Historiker, Soziologen, Ethiker, reflek­ tierende Staatsmänner zum Phänomen der Macht Stellung nehmen, würde etwa folgende Auffassungen ergeben: Politische Macht ist ihrem Wesen nach gottwidrig und also böse, politische Macht ist nicht an sich böse, verführt aber zu korruptem und bösem Gebrauch, politische Macht kann bis zu einem gewissen Grad gut sein, im Existenzkampf ist sie überall skrupellos und scheut kein Mittel, politische Macht wäre gut in völliger Selbstlosigkeit zum Wohle anderer, wonach sie, ohne das Ideal freilich je zu erreichen, immer­ hin streben sollte.

73,00 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783322979698
Produkttyp Buch
Preis 73,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Fischer-Baling, Eugen
Verlag VS Verlag für Sozialwissenschaften
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 19600101
Seitenangabe 252
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben