Stilistik

Quelle: Wikipedia. Seiten: 25. Kapitel: Idiom, Schwulststil, Geblümter Stil, Intonation, Leichte Sprache, Hamburger Verständlichkeitskonzept, Hebung, Kolon, Stilometrie, Quantitative Stilistik, Nominalstil, Sprachebene, Prägnanz, Stilblüte, Kanzleistil, Funktionalstilistik, Firlefanz, Sprachstil, Stilfehler, Solözismus, Duktus, Abundanz. Auszug: Schwulststil ist eine Bezeichnung der Literaturkritik, die sich im 18. Jahrhundert etablierte und der Literatur des Barock rückwirkend prunkhafte Aufgeblasenheit vorwarf. Im engeren Sinne gilt Schwulst als Merkmal des manieristisch übersteigerten Einflusses der Rhetorik auf die Dichtung seit dem Ende des 16. Jahrhunderts. Die moderne Literaturwissenschaft betrachtet Schwulst nicht mehr als negativ, sondern als authentischen Ausdruck der Zeit. Das Wort Schwulst, von mhd. swulst zu swëllen "Anschwellung", war ursprünglich der Ausdruck für eine Schwellung oder für das Geschwollene. Das Adjektiv schwulstig, dem das heutige schwülstig entspricht, wurde im Frühneuhochdeutschen schon von Luther in der übertragenen Bedeutung für aufgeblasene Worte verwendet. Das Wort wird im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm analog zu Geschwulst als Femininum geführt. Seine Bedeutung im medizinischen Sinne deckt sowohl Tumor als auch Ödem ab und bezeichnet damit die unterschiedlichen Formen der innerlichen und äußerlichen Schwellungen. Andere Belege verwenden es auch für den Bauch der Schwangeren. Johann Christoph Adelungs Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart (1774-86) unterscheidet "die Schwulst" als Körperschwellung und "den Schwulst" als "eine Art des Stolzes, da man sich in einem hohem Grade mehrerer Vorzüge mit Worten und Geberden rühmet, als man wirklich besitzet, in welchem Verstande doch das Beywort schwülstig üblicher ist". Hier zeigt sich bereits, dass der heutige Sprachgebrauch von "Schwulst" und "schwülstig" das im übertragenen Sinne Aufgeblasene und Vordergründige meint, eine Formulierung, die pars pro toto von der Eigenschaft auf den Ausdruck deutet. Im übertragenen Sinn als Metonymie etwa der "stolzgeschwellten Brust" sind damit auch Stolz und Aufgeblasenheit an sich gemeint, diese Wortbedeutung findet sich bei Friedrich Schiller, Johann Gottfried Herder und Gotthold Ephraim Lessing. Auch der Barockdichter Daniel Caspar von Lohenstein hatte das Wort

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Artikelnummer 9781158844388
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Quelle: Wikipedia
Verlag Books LLC, Reference Series
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Erscheinungsjahr 20110823
Seitenangabe 28
Sprache ger
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