Steuern und Staatsfinanzen während der Industrialisierung Europas

Die Steuersysteme im 19. Jahrhundert entstanden im Gefolge der neuen liberalen Grundlagenphilosophie von 1789 und den damit verbundenen neuen Staatsordnungen. Sie l|sten die alten feudalen Abgaben und Dienste ab. Von Frankreich ausgehend, entwickelte sich in den meisten mittel- und s}deurop{ischen Staaten der Typ der direkten objektiven Ertragsteuern. Sie sollten die Individuen vor staatlicher Steuerwillk}r besonders gut sch}tzen. Wegen ihrer Schwerf{lligkeit gegen}ber [nderungen konnten diese Steuern jedochdie wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Industrialisierung nur ungen}gend aufnehmen. Die Ertragsteuern wurden abgel|st durch den revolution{r neuen Typ der englischen subjektiven Einkommensteuer, die bereits 1799 als au~erordentliche Kriegssteuer entwickelt worden war. Die preu~ische Einkommensteuer von 1891 blieb f}r Deutschland bis heute richtungweisend. Die bewegliche Einkommensteuer pa~te sich den Wechseln der Industrialisierung ebenso elastisch an wie den sich {ndernden Staatszwecken: vom liberalen Nachtw{chterstaat, den es im w|rtlichen Sinne kaum gegeben hat, hin zum Rechts-, Lenkungs- und Sozialstaat. Die Steuer wurde zu einem bevorzugten Instrument der Innenpolitik. Die Staatshaushalte zeigen diese [nderungen und die milit{rischen Auseinandersetzungen der europ{ischen Staaten mit gro~er Deutlichkeit bei ihren Einnahmen und Ausgaben.

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Artikelnummer 9783540569152
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Autor Schremmer, Eckart
Verlag Springer Berlin Heidelberg
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Erscheinungsjahr 19940722
Seitenangabe 268
Sprache ger
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