Staats-Bordelle

In Pompeji sind bis heute die einzigen sicher zuschreibbaren Überreste eines als Lupanar bezeichneten Bordells erhalten, das aus der Asche des Vesuv ausgegraben wurde. Der Betrieb von Bordellen für Mannschaften oder Offiziere war auch in Armeen üblich, so wurden z. B. im Zweiten Weltkrieg in Deutschland Wehrmachtsbordelle eingerichtet und in Japan Trostfrauen für Kriegsbordelle zwangsprostituiert. Die Prostitution ging quer durch alle Bevölkerungsschichten, es gab sowohl Luxusbordelle wie das One Two Two als auch weniger glamouröse Etablissements, in denen Frauen aus der Unterschicht zur Prostitution gezwungen wurden. Nicht selten waren Frauen aus Dienstleistungsberufen wie bspw. Wäscherinnen unter den Prostituierten. 1769, ein paar Jahre vor der Französischen Revolution, veröffentlichte Nicolas Edme Restif de la Bretonne seine in Briefform verfasste Schrift Der Pornograph. Restif de la Bretonne spricht sich in seinem Pornograph für eine Abschottung und regulierte Unterbringung der "Straßenmädchen" von Paris aus. Dies soll durch einen Verbund staatlich verwalteter Bordelle geschehen und stellt den ersten architekturbasierten Vorschlag dar, die Prostitution in einer europäischen Stadt zu reformieren. Letzten Endes könnte das Staatsbordell ein besseres Modell als das Panoptikum oder das Gefängnis darstellen, wenn es darum geht, das Funktionieren der neuen Regulationstechniken zu verstehen, die innerhalb der modernen demokratischen Gesellschaften Europas erfunden wurden. Nachdruck der Originalauflage von 1892.

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Artikelnummer 9783961691074
Produkttyp Buch
Preis 39,90 CHF
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Hülsmeyer, C.
Verlag Fachbuchverlag-Dresden
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Erscheinungsjahr 20181205
Seitenangabe 132
Sprache ger
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