Sprache, Glaube und Macht

Von 1905-1907 unternahm der Missionsinspektor Johannes Spiecker eine Reise durch Deutsch- Südwestafrika, das heutige Namibia. Zu dieser Zeit fand der Aufstand der Herero und Nama gegen die deutsche Besatzung statt. Die Mission, die das Vertrauen der schwarzen Bevölkerung weit eher besaß als Kolonialregierung und Siedler, wurde dabei zu einer politischen Kraft. Sie schickte Boten aus, um die Aufständischen zur Aufgabe zu bewegen, und richtete Sammelstellen für Heimkehrer ein, diese wurden anschließend meist in Konzentrationslager verbracht, wo viele starben. Spieckers Rolle ist von besonderem Interesse, weil er bei Missionaren und Kolonialregierung ebenso Ansehen besaß wie bei den Stammeshäuptlingen. Er intervenierte für die Gefangenen und gegen die Vernichtungspläne deutscher Militärs. Um die Ausbreitung des Krieges zu verhindern, setzte er sich beim Gouverneur gegen einen Ovambofeldzug ein und reiste zudem - gegen die Anweisungen der Deputation in Barmen - in die nördlichen Ovambogebiete, um Häuptling Nechale zu treffen. Diesem empfahl er eindringlich die Unterwerfung unter die Kolonialregierung. - Spieckers Rolle ist also ambivalent, seine Einmischung in politische und militärische Entscheidungen könnte die Entwicklung des Krieges beeinflusst haben. Seine privaten Aufzeichnungen werden hier erstmals umfassend vor dem historischen Hintergrund ausgewertet.

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Artikelnummer 9783826051975
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Siefkes, Martin
Verlag Königshausen & Neumann
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2013
Seitenangabe 202
Sprache ger
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