Schweizerisches Idiotikon, Band XVII, Heft 228

Das Schweizerische Idiotikon ist das grösste Regionalwörterbuch des Deutschen. Es beschreibt den Wortschatz der Deutschschweiz und der Walsergebiete Norditaliens vom Spätmittelalter bis in die unmittelbare Gegenwart in bis heute über 150'000 Wortartikeln. Die 7. Lieferung des 17. Bandes beschreibt mehrere Wortfamilien. Ziggen bedeutet «schlagen» und von hier ausgehend auch «Fangen spielen». Erwischt einer den andern, gibt er ihm das Ziggi. Das Zoggeli kommt von italienisch zoccoli und verweist auf dessen Herkunft aus dem Süden. Zäh entspricht in seinen Bedeutungen nicht nur seinem schriftdeutschen Pendant, sondern kann beispielsweise auch «geizig» heissen. Vom Zahlwort zëhen «zehn» abgeleitet ist der Zëhend «Zehnt», eine Abgabe, und vermutlich auch der Zeno «Zend», eine historische Walliser Gebietseinheit. Fast nur historisch bezeugt ist zihen «zeihen, bezichtigen». Das zugehörige, mundartlich meist verzie lautende «verzeihen» hatte ursprünglich die Bedeutungen «verweigern» und «verzichten» und spielte in der Rechtssprache eine wichtige Rolle. Den letzten Teil des Hefts bildet das Simplex ziehen mit seinen Dutzenden von Bedeutungen, die beispielsweise «fischen», «beim Essen zugreifen», «trinken», «sterben», «das Aufwachsen fördern», «einkassieren», «erhalten», «stehlen», «Anklang finden» und «reisen» umfassen, weitere Bedeutungen reichen tief in die historische Rechtssprache hinein.

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