Schwarze Pyramiden, rote Sklaven

Workuta gilt heute in Russland als Synonym für den Stalinschen Gulag schlechthin. Die unwirtlichen Verhältnisse im hohen Norden der Sowjetunion haben unter den hier Gefangenen während mehrerer Jahrzehnte härtester Zwangsarbeit unzählige Opfer gefordert, ein rigides Lagerregime trug zudem zum jämmerlichen Dasein der von jeglicher Umwelt restlos Isolierten bei. Umso bemerkenswerter, dass gerade hier im Sommer 1953 ein Streik politischer Häftlinge aus über 30 Ländern in einen Aufstand mündete, der ungeachtet seiner blutigen Niederschlagung zu den erinnerungswürdigen Episoden dieses dunklen geschichtlichen Kapitels zählt. Diese Erhebung nördlich des Polarkreises glich jener Initialzündung, der noch zahlreiche Aufstände im sowjetischen Machtbereich folgten und die ihren Schlusspunkt im Zusammenbruch des europäischen Staatssozialismus fand. Mit der Rekonstruktion dieser Erhebung, die sowohl auf den Zeugnissen der Häftlinge wie den hinterlassenen Quellen ihrer Unterdrücker beruht, wird ein Einblick in die Lagerwelt eröffnet, die der literarischen Bewältigung des Gulag durch Alexander Solschenizyn ebenbürtig an die Seite gestellt werden kann. Denn der Aufstand in Workuta 1953 ist ein kaum zu überschätzender Meilenstein im Aufbegehren des Menschen gegen ein unwürdiges Dasein, inmitten einer scheinbar unüberwindlichen Finsternis gleicht er dem "ersten Wetterleuchten am geschichtlichen Horizont der Freiheit" (Karl Wilhelm Fricke).

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Artikelnummer 9783865831774
Produkttyp Buch
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Einband Fester Einband
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Autor Hedeler, Wladislaw / Hennig, Horst
Verlag Leipziger Universitätsvlg
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Erscheinungsjahr 2007
Seitenangabe 289
Sprache ger
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