Schülerpartizipation bloß ein Alibi?

Diplomarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Universität Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Partizipation ist in aller Munde. Schlägt man die Zeitung auf, so kommt es häufig vor, dass Ortsräte, gemeinsam mit ihren Jugendräten auf Fotos posieren. Damit wollen sie zeigen, dass in ihrem Ort ein großer Wert auf die Jugend gelegt wird und somit auch Partizipation betrieben wird. Kommunen bemühen sich ebenfalls um mehr Offenheit für die Kinder: Sie versuchen der Jugend beispielsweise durch spezielle , Kindersprechstunden' die Möglichkeit zu geben, ihr Recht auf Beteiligung zu nutzen. Durch Spielleitplanungen in Städten und Gemeinden haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit ihre Wünsche zu einer kinderfreundlichen Gestaltung ihres Ortes kund zu tun. Auch in der Kinder- und Jugendhilfe - in §8 1 SGB VIII - sollen die Kinder und Jugendlichen gemäß ihres Alters an den sie betreffenden Entscheidungen beteiligt werden. Dies sind alles Bereiche in denen Partizipation stattfindet. Wie sieht es aber in den Schulen unseres Bundeslandes aus? Jeder kennt - mehr oder weniger - die gesetzlich vorgesehene Form der Schülerpartizipation: die Schülervertretung (SV). Allerdings, so habe ich die Erfahrung machen müssen, waren die Mitwirkungsmöglichkeiten auf Grund der festgelegten Anzahl an Vertretern (Klassen und Schülersprecher) sehr begrenzt. Auch die Chancen etwas an der Schule verändern zu können, sind teilweise auf Grund der begrenzten Mittel der Schulen, sowie des engen Aktionsrahmens der SV gering. Wenn dies an Regelschulen schon schwierig ist, wie ist Schülerpartizipation dann an Förderschulen geregelt? Wer sorgt dort dafür, dass die Schüler ihre gesetzlich festgeschriebenes Recht auf Beteiligung auch tatsächlich wahrnehmen? Oder ist Schülerpartizipation dort bloß ein Alibi? Im Rahmen meiner Tätigkeit als pädagogischen Fachkraft an verschiedenen Schulen mit dem Förderschwerpunkt Lernen im Rhein-Lahn-Kreis, sowie im Kreis Mayen-Koblenz konnte ich beobachten, dass es sich dort tatsächlich schwierig gestaltet, selbst die normalen Treffen der SV zu gewährleisten. Die Schüler sind auf Grund ihres sozio-kulturellen Hintergrunds oftmals schlichtweg kognitiv nicht zu einer solch selbständigen Tätigkeit in der Lage. Trotz wachsender Komplexität von Staat, Gesellschaft, sowie von sozialen Beziehungs- und Kooperationsformen im alltäglichen Leben wird Partizipation zunehmend zu einer anspruchsvollen Aufgabe, die von den Individuen vielerlei Fähigkeiten und Kompetenzen verlangt. Die Schule bieten einen guten Rahmen um Partizipation zu erlernen.

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Artikelnummer 9783656204176
Produkttyp Buch
Preis 65,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Häfner, Andreas
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20120623
Seitenangabe 148
Sprache ger
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