Schlaraffenland

Dass der urbane Wohlstand seine dunklen, ja apokalyptischen Seiten hat, wusste schon der Mythos von Babylon oder die Legende von Sodom und Gomorrha. Die Folgen von Sittenverfall, Krieg, Misswirtschaft oder Naturkatastrophen wurden als Strafen Gottes ausgelegt, wenn die Auswüchse des Wohllebens unnatürlich, abwegig und verwerflich erschienen. Heute gilt weniger das moralische als das ökologische Bewertungsmuster, das die Veränderungen der Biosphäre dem hybriden Handeln der Menschen zuschreibt. Im Zeitalter des Anthropozän scheint nicht nur der größtmögliche Wohlstand für eine größtmögliche Anzahl von Menschen keine Utopie mehr zu sein, sondern die menschliche Spezies an Grenzen zu stoßen, wo Kultur in Perversion umschlägt. "Schlaraffenland" stellt sich als reale Utopie dar, in der "Apokalypse-Blindheit" (Günther Anders) dazu führt, dass die Zukunft dem Augenblick und somit der common sense, die soziale Vernunft, dem carpe diem geopfert wird. Wenn dies der Inbegriff des Wohllebens ist, dann wohnt der Konstruktion materieller Hochkultur die Destruktion inne, aus Gründen, die in diesem Buch zu zeigen sind.

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Artikelnummer 9783826076640
Produkttyp Buch
Preis 34,90 CHF
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Oberlin, Gerhard
Verlag Königshausen & Neumann
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20220503
Seitenangabe 180
Sprache ger
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