«Schandfleck» oder «Ruhmesblatt»?

Die Schockwellen des Landesstreiks von 1918 waren bis in die 1960er-Jahre spürbar. Er prägte die politische Kultur der Schweiz während der Zwischenkriegszeit, der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der frühen Nachkriegszeit entscheidend mit. War die klassenkämpferische Konfrontation dem Bürgertum ein «Schandfleck», galt sie im Lager der Streikenden als «Ruhmesblatt». Bereits mit dem Beginn des Streiks war in Presse und Politik ein heftig geführter Aushandlungsprozess um die Deutung des Ereignisses entbrannt. Die politischen Gräben, die durch die Ereignisse vertieft wurden, bildeten sich rasch auch erzählerisch ab. War der Landesstreik für die politische Linke eine gerechte und legale Form des sozialen Protests, sahen zahlreiche Vertreter der bürgerlichen Parteien darin einen bolschewistischen Umsturzversuch. Als Erzählund Deutungsgemeinschaften etablierten die zerstrittenen politischen Lager ein eigenes dominantes Narrativ zum Landesstreik, das sie in der Folge als Erinnerungsgemeinschaften jahrzehntelang kultivierten, tradierten und instrumentalisierten. Der Autor fragt insbesondere nach der öffentlich-medialen Rezeption des Landesstreiks durch die Deutungseliten der beteiligten Akteursgruppen.

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Artikelnummer 9783034017510
Produkttyp Buch
Preis 70,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Emotionsgeschichte, Sozialstaat, Kulturgeschichte, Erinnerungskultur, Verschwörungstheorien, Gewerkschaften, Politik und Staat, auseinandersetzen, auseinandersetzen, Fester Einband
Meldetext Noch nicht erschienen, Mai 2024
Autor Artho, Daniel
Verlag Chronos
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20240531
Seitenangabe 624
Sprache ger
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