Sämtliche Werke in sieben Bänden

Spielten noch Die Leute von Seldwyla in einer imaginären Schweizer Landschaft und vermieden sie jede historisch allzu eindeutige Festlegung, so offenbart schon der Titel von Kellers zweiter bedeutender Novellensammlung eine nunmehr entschiedene Hinwendung zur geschichtlichen >Realität<: Die Zürcher Novellen sind Kellers Beitrag zur Gattung der historischen Erzählung, wie sie sich parallel zum Aufkommen des modernen geschichtlichen Denkens im 19. Jahrhundert entfaltet. - Für die Zürcher Novellen insgesamt gilt Kellers pädagogische Absicht: dem Volk Augenblicke geschichtlicher Erfüllung gleich einer Folge schöner Bildwerke vorzuhalten, damit es seine guten inneren Anlagen nach außen kehre und verwirkliche. In ihnen handelt der Dichter von seiner Vision geschichtlicher Erneuerung bei gleichzeitiger Wahrung des Überkommenen. Die Edition folgt konsequent der letzten, von Keller noch einmal korrigierten und überwachten Auflage von 1883 und teilt wichtige Varianten aus den Handschriften oder Druckvorlagen im Kommentar mit. Mit dieser Ausgabe liegt daher nach vielen Jahren erstmals wieder ein zuverlässiger Text der Zürcher Novellen vor.

 

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