Programm Des Städtischen Gymnasiums Zu Frankfurt A. M., Ostern, 1876 (Classic Reprint)

Excerpt from Programm des Städtischen Gymnasiums zu Frankfurt A. M., Ostern, 1876In das Jahr 1843 fällt noch eine Aeusserung von Boeckh, denn ich vermuths, dass das folgende Citat, welches ich an seiner Stelle nicht nachsehen konnte, sich in der Ausgabe von diesem Jahre findet. In seiner edit. Antig. P. 212 definirt er die Ate kurz und tre¿'end mit den Worten: 'ueberhaupt ist iin, gewöhnlich Verderben oder verderbender Frevel, selten bloss Frevel (schuld) Minder zutre¿'end izt ein Ausspruch von Lübker, welcher in seiner Scphocl. Theologie und Ethik vom Jahre 1851 S. 55 bemerkt: 'nicht minder ist fern von der eigenthümlichen home rischen Auffassung, geradezu die einfache Bezeichnung des Unglücks, wenn auch stets mit dem Nebenbegri¿' irgend welcher Verschuldung verbunden'. Freilich ist 'unglück' ein viel zu vager Aus druck für das, was die Ate bedeutet, dennoch muss auch diese Erklärung als ein Fortschritt bezeichnet werden, weil Lübker damit ausdrücklich den Gegensatz zwischen Homer und den Tragikern betont. Viel bedeutender aber ist für die Bestimmung des aeschyleischen Gebrauchs der Ate eine Abhandlung von Scherer aus dem Jahre 1858 de Graecorum d'n, g notions et indcle. Scherer hat, darin erkennen wir den Kern seiner Auffassung, das Wesentliche aus der Vorstellung von dem auf den Be griff der Ein, übertragen. Das zeigt sich sofort aus folgendem Ausspruch auf S. 33: 'ex tragiccrum sententia unius hominis immcdicum studium atque insclentia non in ipsc tantum pwwit14r, immo vom in posteros poena protenditur, qui ob patrum delicta, quamvis insontes ipsi apparéant, communi gentis interitui obnoxii ¿unt. Ham familiae cuiusdam (in, est, et pr0pria eine apud tragicos natura cernitur propogaiiow, ita ut propter vetus quoddam ¿agitium nova semper pcsteris oriatur calamitas, dum expiatum tandem illud est. Man erkennt hierin die wesentlichsten Bestandtheile des Alastor bei Naegelsbach wieder und zugleich den Gedanken, welchen Aeschylus in den Eam. 934 ausspricht: ni: ya'ro npotfgmv einlaznumi vw und, tédö' sc. 'naiag &naiyeu, Diese calamitas grmdis promgatn'one conspicua et totan familiam cpprimens, von welcher Scherer spricht, wird aus keiner ethischen Bo thörung hergeleitet, durch keine Osoßloißew vermittelt, durch keinen erblichen Frevehinn hervorge rufen, sondern S. 38 ea: sua natura perdere pergit, dum expiata ¿agitia sunt, quae cam evocarunt. Die fin, ist das Unheil, welches der Frevel eines Ahnen naturgemäss nach sich zieht. Daher steht auch das Opfer in Aulis in keinem innern Connor zu dem Kindermord des Atreus, aber die Opferung der Iphigenia wird eine Handhabe für die Rachepläne des Aegisth, welcher an Agmemncn die That des Atreus sühnen will. Scherer hat zuerst die Person des Aegisth nach Gebühr und mit Recht in den Vordergrund gestellt. Aegisth verkörpert den Alastor, denn er vermittelt die fing. Darin erkennen wir das grösste Verdienst dieser Schrift, denn o¿'enbar ist dies die Meinung des Aeschylus. Was aber seine Au¿assung von der Ate anbetrifft, so können wir ihr den Preis nicht zuerkennen, weil jene calamitas esse propagans, d. H. Nach Scherers Auffassung ein damnum illatum nur einseitig die Folgen der Ate betont und daher den 'ganzen Umfang des Begri¿'s kaum zur Hälfte berührt. Dennoch müssen seiner Auffassung gegenüber die Untersuchungen aus den folgenden Jahren als ein Rück, schritt bezeichnet werden. Denn auch die in vieler Hinsicht verdicnstvollc Programmschrift von Planck °über den Gnmdgedanken des Aesch. Ulm 1859, vgl. Dazu die Recension von Weck lein Philol. Bd. 34 S. 344, hat uns gerade in ihrer Betrachtung der Ate am wenigsten befriedigt. N aegelsbach hatte, wie oben gezeigt wurde, das Opfer in Aulis zu dem thyesteischemmahl in einen äusseren Connor gestellt, weil Artemis als Beschützerin der Kinder zur Sühne das Opfer der Iphi genia fordere. Dabei hatte er die Schuldfrage nicht befriedigend gelöst. His rvcn geht Planck aus.

14,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9780267939428
Produkttyp Buch
Preis 14,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Berch, Ernst
Verlag Forgotten Books
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2019
Seitenangabe 20
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben