Privat ¿ öffentlich ¿ politisch: Gesellschaftstheorien in feministischer Perspektive

Wer sich heute auf bibliographische Recherche zum Begriffspaar privat/öffentlich (private/public) begibt, findet vor allem ältere Texte bis etwa zum Ende der 1990er Jahre. Je näher man der Gegenwart kommt, desto mehr wird die Unterscheidung privat/öffentlich bzw. das Stichwort privat auf den "Schutz der Privatsphäre" (Datenschutz) bezogen und hat meist nicht mehr viel mit den alten Debatten um das Begriffspaar zu tun, die häufig an die oikos/polis-Unterscheidung anschlossen und auf einen emphatischen Begriff von öffentlicher Partizipation und auf eine politische Relevanz des Privaten abzielten. Heute, so scheint es also, ist die Privatsphäre vor allem durch "neue Medien" und Big Data bedroht, und "Öffentlichkeit" wird zunehmend auf das Internet reduziert. Das allmähliche Zurückweichen der alten Begrifflichkeit scheint auch für die feministischen Debatten zu gelten. Auch in der feministischen Literatur wird "Privatheit" zunehmend auf neue Medien und Datenschutz bezogen, während die Diskussion um die Politisierung des Privaten abgeflaut ist. Das heißt aber nicht, dass die Fragen und Themen, die in den älteren Debatten diskutiert wurden, nicht mehr existierten oder gar geklärt wären. Die feministische Debatte wird zum Teil unter anderen Stichworten weitergeführt, etwa Care oder Versorgungsgemeinschaften, Vereinbarkeitsproblematik oder auch im Zusammenhang mit Medienforschung.

73,00 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783658354008
Produkttyp Buch
Preis 73,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Burkart, Günter / Kahlert, Heike / Degele, Nina / Cichecki, Diana
Verlag Springer Fachmedien Wiesbaden
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20220722
Seitenangabe 496
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben