Persönliche Bibliothek

Jorge Luis Borges war als Leser vollkommen. Er lernte entlegene Sprachen wie das Altnordische, um seinen Themen zu folgen, übersetzte, um den Klang der fremden Werk auf der heimischen Zunge zu spüren, las wieder und wieder, um sein Urteil zu überprüfen. Nach vielen Nachworten, Würdigungen und Kritiken stand so seine »Persönliche Bibliothek«, die er in diesem Band vorstellte und begründete. »Im Lauf der Zeit stellt unser Gedächtnis eine ungleiche Bibliothek zusammen, die aus Büchern oder Seiten besteht, deren Lektüre für uns Glück bedeutet hat und die wir gern teilen würden. Die Texte dieser intimen Bibliothek sind nicht zwangsläufig berühmt. Der Grund ist klar. Die Professoren, zuständig für die Zuteilung von Ruhm, interessieren sich weniger für Schönheit als für die Wechselfälle und Daten der Literatur und die weitschweifige Analyse von Büchern, die für diese Analyse, nicht für die Freude des Lesers geschrieben wurden.« Jorge Luis Borges

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