«Nobelhotel für Versager»

Ohne Schlafsäle, dafür mit Porzellantellern und weissen Tischtüchern im Speisesaal, galt das Zürcher Land­erziehungsheim Albisbrunn lange als Musterinstitution, um «schwererziehbare» Knaben und Jugendliche zu bessern - Albisbrunn hatte den Ruf, ein «Nobelhotel für Versager« zu sein. Die Studie untersucht, wie Albisbrunn von 1960 bis 1990 als Teil eines weitverzweigten Netzwerks «­funktionierte». Die Fremdplatzierung von Knaben und Jugendlichen durch Behörden, Gerichte und Eltern war auch in Albisbrunn mit viel Leid verbunden. Sowohl die betroffenen «Zöglinge» als auch die für die Heimerziehung Verantwortlichen produzierten dabei in vielfältiger Weise Bedeutung, um mit den an sie herangetragenen, schwer zu lösenden Aufgaben und Zumutungen umzugehen. Um sich der verwirrenden Komplexität dieser Bedeutungskonstituierung zu nähern, analysiert die Studie ausgehend vom Fallbeispiel Albisbrunn, wie sich Akteure in Netzwerken zusammenschlossen. Hierfür wird auf die von Bruno Latour und anderen entwickelte Akteur-Netzwerk-Theorie zurückgegriffen. Anhand von fünf für die Akteure bedeutsamen Kontroversen - Buchhaltung, Drogen, Heimforschung, Heimkritik und das Projekt einer pädagogisch-therapeutischen Intensivabteilung - lässt sich studieren, wie die Akteur-Netzwerke «funktionierten».

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Artikelnummer 9783034017084
Produkttyp Buch
Preis 61,00 CHF
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Einband Fremdplatzierung, Erziehungsheim, Akteurnetzwerke, Altersgruppen: Jugendliche, Sozialwesen und soziale Dienste, Soziale Integration & Assimilation, auseinandersetzen, auseinandersetzen, Fester Einband
Meldetext Lieferbar in ca. 5-10 Arbeitstagen
Autor Deplazes, Daniel
Verlag Chronos
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20230621
Seitenangabe 432
Sprache ger
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