Natürlich hysterisch! - Entwürfe psychoanalytischer und literarischer Frauenbilder um 1900 bei Freud und Schnitzler

Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2, 0, Humboldt-Universität zu Berlin (Philosophische Fakultät II), 70 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Hysterie im historischen und kulturellen Kontext - Einleitung Die Hysterikerin erinnert in ihren Anfällen und Leiden an eine weibliche Sexualität und Körperlichkeit, die die "normale Frau" vergessen musste. Katrin Schmersahl untersucht in ihrer interdisziplinären Studie Medizin und Geschlecht von 1998 die Konstruktion der Kategorie Geschlecht in den wissenschaftlichen-medizinischen Forschungsbereichen des 19. Jahrhunderts. Die Diagnose Hysterie, so schreibt sie, spielte von der Antike bis zur Aufklärung eine untergeordnete Rolle und erst im 19. Jahrhundert kam ihr zentrale Bedeutung zu (Schmersahl, 216/217). Zudem problematisiert sich durch die Geschichte der beschriebenen hysterischen Krankheitsbilder die Furcht des Mannes vor einem selbständigen Innenleben der Frau. "[G]e-ordneter Geschlechtsverkehr" (Lamott, 83), der Zugang zur Frau und ihrer Fruchtbarkeit garantiert, wird oft als Heilmittel empfohlen. In den altägyptischen und antiken Schriftstücken wird die Hysterie als eine Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane vorgestellt. Schon die Verfasser des Kahun-Papyrus (um 2000 v. Chr.) und des Ebers-Papyrus (um 1550 v. Chr.) beschreiben hysterische Symptome und vermeinen die Veränderung der Position der Gebärmutter als Krankheitsursache zu erkennen (Kronberger, 34). Hippokrates (ca. 460 - ca. 350 v. Chr.) benennt die Krankheit Hysterie, da er sie auf die im weiblichen Körper , wandernde' Gebärmutter(2) zurückführt. Er empfiehlt Schwangerschaft, die die Gebärmutter an ihren natürlichen Ort fixiert, als Heilmittel für die hysterische Erkrankung. Im Mittelalter gilt die Krankheit als "Besessenheit", die Bewusstseinsspaltung als die bedeutendste Komponente des heutigen Hysteriekonzepts wird bereits beschrieben (Kronberger, 37). Mit der fortschreitenden Erforschung von geistigen Erkrankungen im 17. Jahrhundert verlagert sich die Krankheitsursache in den Kopf. [...] _____ (1) Kronberger Die unerhörten Töchter, 12. (2) "Hystera" ist griechisch und bedeutet "Gebärmutter".

65,00 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783640870271
Produkttyp Buch
Preis 65,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Müller, Marika
Verlag Grin Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20110319
Seitenangabe 108
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben