Nationenwerdung in Mittelasien

Die gegenwärtige politische Realität Mittelasiens wird in der einschlägigen Literatur vor allem aus der sub- und supranationalen Perspektive analysiert. Die Beständigkeit der «neuen» mittelasiatischen Republiken erscheint daher angesichts des vereinigenden Bandes des Islams oder des historisch gewachsenen Turkestans fragwürdig. Dabei wird übersehen, daß die künstlich geschaffenen Sowjetrepubliken ein beachtliches nationales Bewußtsein hervorbrachten. Die Teilung Mittelasiens in ethnisch homogenere Siedlungsgebiete und die prägende Kraft staatlicher Institutionen (Sprach- und Bildungspolitik) waren am Nationenwerdungsprozeß maßgeblich beteiligt. Dieser bis in die 20er Jahre zurückreichende Prozeß entwickelte eine von den Sowjets ungewollte Eigendynamik und spiegelt die mittels des Staats erfolgte, sich über Jahrhunderte erstreckende Konsolidierung europäischer Nationen im Zeitraffer wider.

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Artikelnummer 9783631479117
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Geiss, Paul Georg
Verlag Lang, Peter GmbH
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 1995
Seitenangabe 221
Sprache ger
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