Muss erotisch-sexuelle Interaktion grundlegender Bestandteil für die reine Beziehung sein?

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1, 3, Universität Kassel (Gesellschaftswissenschaften), Veranstaltung: Soziologie der Sexualität (oder Soziologie des Körpers), Sprache: Deutsch, Abstract: Ich habe diese zwei Freunde, beide um die 30 Jahre alt. Seit fast einem Jahr kennen sie sich. Erst haben sie sich regelmäßig getroffen, dann telefoniert, sich Nachrichten geschrieben. Dann schlief er bei ihr, immer wieder. Sie waren sich von Anfang an sehr nah, auf einer "Wellenlänge". Sie wollte immer mehr, fühlte sich zu ihm hingezogen, vor allem körperlich. Als seine "Weggefährtin" bezeichnet er sie. Seit vier Monaten führen sie offiziell eine Beziehung miteinander. Jetzt hat sie ihr Studium beendet, hat die Stadt verlassen, er ist noch eine Weile hier. Die Beziehung wollen sie fortführen. Er lebt seit geraumer Zeit, wie er sagt, "abstinent". Sie hatten bis heute keinen Sex, sie küssen sich nicht, kein "Fummeln". Sie darf in seinem Arm schlafen, sich ankuscheln, wenn sie im Bett liegen. Das ist alles. Sex mag er nicht, er hat "da keinen Spaß dran", fühlte sich dazu immer gezwungen, will es deswegen "erst mal nicht mehr". Zu Beginn fand sie das aufregend, "nicht gleich miteinander ins Bett steigen, sich erst kennen lernen". Sie hat sehr gern Sex, dieses "sich fallen und gehen lassen, den Kopf ausschalten" liebt sie. Sie verzehrt sich nach ihm. Er kann und will ihr das "körperliche" nicht geben und es tut ihm leid, aber verlieren will er sie nicht und vor allem nicht die Beziehung beenden. Wie es in der neuen Situation weiter gehen soll - sie in einer anderen Stadt mit all' den Menschen, potenziellen Sexualpartnern, wie wolle er sie halten? Trennung kommt auch für sie eigentlich nicht in Frage. Nach vielen langen Gesprächen voller Verzweiflung und Unsicherheit auf der Suche nach einer Lösung kamen sie zu einem Kompromiss: er erlaubt ihr, in der neuen Stadt mit anderen Männern zu schlafen. Aber sie soll ihn darüber informieren, offen mit ihm darüber sprechen, wenn es dazu kommt. Aber nur unter der Prämisse, dass es rein um den Sex geht und nicht um den Menschen. Sie soll ihm treu bleiben. Sie wollen es versuchen. Ist dieses Beispiel tatsächlich das, was wir unter einer "Beziehung" verstehen? Gibt es ein bestimmtes Schema, nach dem sich die reine Beziehung der Spätmoderne aufbaut, gibt es gewisse Regeln, die zu beachten sind? Und was ist überhaupt diese "reine Beziehung"? In dieser wissenschaftlichen Arbeit soll es um die Frage gehen, ob Sexualität der Kern der reinen Beziehung ist.

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Artikelnummer 9783668615687
Produkttyp Buch
Preis 26,90 CHF
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Beier, Elisa
Verlag Grin Verlag
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Erscheinungsjahr 20180130
Seitenangabe 28
Sprache ger
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