Musikalisches Wochenblatt, 1893, Vol. 24

Excerpt from Musikalisches Wochenblatt, 1893, Vol. 24: Organ für Musiker und MusikfreundeWir wurden sofort und freundlich empfangen, und selbst von meiner, geringen Wenigkeit, die kaum erst einige wenige litterarische Versuche in diesem Blatte geradebrecht hatte, wollte der vortreii'licbe Meister schon Kenntniss gehabt haben. Ich hatte Robert Franz schon früher, gelegentlich des Hallenser händel-jubiläums im Februar 1885 wenn auch damals nur aus ehrfurchts voller, scheuer Ferne ¿üchtig gesehen. Fe war in der dortigen Stadtkirche bei der Hauptprobe zum "messias gewesen, wozu er sich eingefunden hatte, wie als wollte er auch mit den Anderen den bohren Klängen seiner eigenen Bearbeitung lauschen, da erblickte ich an einem Pfeiler zum ersten Mal das ausdrucksvolle Haupt mit dem glattgescheitelten, eigenthümlich blond-grauen Haar, dem schmerzlichen Zucken um den Mundwinkel und dem unvergesslich milden, klaren blauen Auge. Einige Stunden später begegnete ich ihm dann wieder in den festlich geschmückten Strassen der Stadt, und man konnte ihm das helle Aufleuchten der Freude dabei ordentlich anmerken, ' seinen Händel einmal also gefeiert zu sehen. Endlich, zum dritten Male bei jenem Feste, sah ich ihn anlässlich der Feier selbst vor dem Stand bilde Handel's auf dem Marktplatze in offieieller Kleidung, mit Cylinder und schwarzem Recke, irgend eine Episode dabei schien ihn besonders zu beschaftigen, und ich hörte (da ich ganz in seiner Nahe Pesto gefasst hatte), wie er in der tauben Menschen eigenthümlichen, rauhen Weise unausgesetzt auf seinen Nachbar einsprach. Auch im Sommer darauf hatte ich ihn von der Strasse aus in seinem Arbeitszimmer, vertieft beim Lampenschein in seine Studien, längere Zeit einmal beobachten kennen. Wir kamen eben aus einer Aufführung des händepschen "herakles im gegenüberliegenden Schutzenhause, und ich konnte nicht umhin, allerlei stille, trube Betrach tungen darüber anzustellen, wie er doch so abgeschlossen von all diesem musikalischen Treiben in seiner unmittel barsten Nachbarschaft sein Lebensalter vereinsamt dahin bringen müsse. Und nun also stand ich selbst vor ihm, und er kannte mich sogar!About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9780428537371
Produkttyp Buch
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Einband Fester Einband
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Autor Fritzsch, E. W.
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2018
Seitenangabe 720
Sprache ger
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