Melanchthons Lehre von der Bekehrung (Classic Reprint)

Excerpt from Melanchthons Lehre von der BekehrungDie Eigenart der reformatorischen Behandlung dieses Problems ganz im allgemeinen besteht nun wohl zugestan denermassen in dem d0ppelten, dass die Bekehrung als etwas lediglich Gottgewirktes, lediglich aus der göttlichen Barmherzigkeit Fliessendes angesehen wird, und dass die Bekehrung weiter sich geltend macht als eine Tatsache des menschlichen Bewusstseins. Der Mensch ist unfähig, sein Heil selbst herbeizuführen, und er soll desselben als eines innerlichsten Besitzes seines geistigen Lebens inne werden der monergistische und psychologische Charakter der Be kehrung hat durch die Reformation eine Neubegriindung erfahren. Was aber zu einer Tatsache unseres Bewusst seins werden soll, muss auf dem Wege unserer psychischen Funktionen hineinkommen, sind diese nun auch auf Grund des monergistischen Charakters der Bekehrung die unter der göttlichen Alleinwirksamkeit ganz mechanisch wirken den Gelenke, oder sind sie Werkzeuge im Dienst des Men schen, Hebel, durch die der Mensch ein Geschenk in die Verbindung mit sich selbst hineinführt, resp. Daraus ent fernt? Nur im letzten Falle könnte strenggenonnnen von einem psychologischen Charakter der Bekehrung die Rede sein, denn bloss das Selbsterworbene, nicht aber das Aufgezwungene kann ein festes Glied des Bewusstseins werden. Dieser psychologische Charakter der Bekehrung käme dann aber wegen einer dabei vorausgesetzten Tätigkeit von psycho logischen Funktionen in einen unangenehmen Gegensatz zu der anderen Seite der reformatorischen Auffassung, der monergistischen, denn hiernach ist diese Selbsttätigkeit des Menschen wieder Gotte zu Ehren vollständig ausgeschlossen. Dann gipfelt also die grosse Entdeckung unserer Reforma toren in dem paradoxen Gedanken, dass die Bekehrung Erlebnis und Leistung zugleich, der Mensch passiv und aktiv zugleich ist? Ob diese Paradoxie ein notwendiges Merkmal der Bekehrung ist, steht als dogmatische Frage hier nicht zur Erwägung, hier soll es bloss darauf an kommen, in welches Verhältnis Melanchthon diese durch den psychologischen Charakter der Bekehrung notwendig gewordene Aktivität und die infolge des monergistischen Charakters unvermeidlich scheinende Passivität zu einander gebracht hat, und ob er überhaupt, und welche Verschie bungen er dann hat eintreten lassen. Tritt eine solche Fragestellung überhaupt scharf und bewusst heraus, kolli dieren jene beiden Gedankenkreise mit einander oder nicht, hat im Drängen der Gedanken vielleicht eine Verkürzung der einen, ein Prävalieren der anderen stattgefunden?About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9781334130779
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
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Autor Fischer, Ernst
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2016
Seitenangabe 72
Sprache ger
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