Man ist viel zu früh jung

»Wir Grauschädel, Dickbäuche, Faltenkatarakte, Charaktergesichter, Alkoholnasen, rankschlanke Guterhalter - wir waren ja die notorischen Inhaltisten und haben aus Mangel an Gelegenheit keinen erschossen.« Wien: Gedächtnismetropole, Kraftwerk der Erinnerung. Doch ein ebensolcher, wenn nicht größerer »Gedächtnisweltmeister« ist das Judentum. Im Überschneidungsraum dieser Kraftfelder entfaltet Robert Schindel Leit- und Leidensmotive des Erinnerns und Gedenkens. Und der Autor selbst? »Identitäten werden überschätzt«, sagt er, freilich mit einem Unterton. Und blickt zurück auf sich: auf das Dilemma einer zu frühen Jugend mit ihrer unverbindlichen Liebe zur Utopie, Gefühllosigkeit und Phrasenpracht etwa. Aber existiert nicht für uns alle ein zweites Leben? Müssen wir nicht Zukunft gewinnen? So wird denn das Projekt Israel zur »dritten Liebe« und selbst das kapitalistisch gestartete, sich vereinigende Europa zum Ankerpunkt einer gewissen Hoffnung. Bilderreich, suggestiv, an lyrischer Diktion geschult: Diese Reden und Essays sind die Bekenntnisse eines Streitbaren, der auf seinem und unserem Erinnern besteht, nicht ohne Vertrauen in eine phantasiedurchwirkte Vernunft.

33,50 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783633542543
Produkttyp Buch
Preis 33,50 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Geschichte, Reden, Erinnerung, Essay, Literaturwissenschaft: ab 2000, Literarische Essays, 21. Jahrhundert (2000 bis 2100 n. Chr.), 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.), Fester Einband
Meldetext Lieferbar in ca. 5-10 Arbeitstagen
Autor Schindel, Robert
Verlag Jüdischer Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20111012
Seitenangabe 232
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben