Lob der Autorität

Autorität wird beargwöhnt, sie wird zurückgewiesen und bekämpft, ebenso heftig wird sie gesucht und erkämpft. Seit zweihundertfünfzig Jahren gilt sie der Aufklärung als Zumutung und der Romantik, der politischen Romantik, als hehres Prinzip. Autorität gilt als Faktum der Kultur und ist gerade in westlichen Gesellschaften nicht, wie man annehmen könnte, verschwunden, sondern diffus geworden. Sebastian Kleinschmidt verteidigt in seinem streitbaren Essay das Prinzip der Autorität gegen den verführerischen Zauber ihrer Gegenbegriffe wie Antiautorität, Emanzipation und Mündigkeit. Er zeigt das Potenzial der Autorität, die Max Horkheimer als »bejahte Abhängigkeit« beschrieb, als Voraussetzung für Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben.

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