Literaturwissenschaft als Lebenswissenschaft

Es scheint an der Zeit und nachgerade überlebenswichtig zu sein, dass sich die Literaturwissenschaften als Lebenswissenschaften begreifen und im Sinne einer geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung nach dem Nutzen und dem Nachteil der Literaturwissenschaft für das Leben fragen. Von Kunst und Literatur ist keine Art "höheren Lebenswissens" zu erwarten. Und doch kommt der Literatur das Vermögen zu, normative Formen von Lebenspraxis nicht nur zu simulieren, sondern auch performativ und damit lebensnah und "nacherlebbar" zur Disposition zu stellen, insofern Literatur stets ein Wissen um die Grenzen der Gültigkeit von Wissensbeständen in einer gegebenen Kultur oder Gesellschaft enthält. Und dieses Wissen der Literatur schließt stets ein Wissen über die Grenzen und Gültigkeiten des in der Literatur selbst verdichteten Lebens- und Zusammenlebenswissens mit ein. Ein solches mit den Mitteln der Literatur experimentell erworbenes Wissen ist auch und gerade in seiner Vieldeutigkeit und Offenheit in der gegenwärtigen Globalisierungsphase von unschätzbarem Wert.

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Artikelnummer 9783823365402
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Asholt, Wolfgang
Verlag Gunter Narr Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20091202
Seitenangabe 292
Sprache ger
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