Leg hin die Waagschal'! Analyse der ¿Judenbuche¿ Annette von Droste-Hülshoffs

Mit ihrer Erzählung "Die Judenbuche" will Annette von Droste-Hülshoff den Leser zur Mitmenschlichkeit erziehen. Das ist die Kernthese der vorliegenden Analyse. Der Vorspruch verbietet ihm, ein vorschnelles Urteil über ein "arm verkümmert Sein" zu fällen. Dieses "arm verkümmert Sein", der Protagonist, wird von den Figuren im Text mitleidlos verdammt. Dem entgegen soll der Leser mitfühlendes Verständnis entwickeln. Mitleid gebührt jedem. Daher wird die so oft in den Vordergrund gestellte Frage, ob Friedrich Mergel der Mörder des Juden Aaron sei, belanglos. Annette von Droste-Hülshoff macht in ihrer Erzählung den Leser zum Mit-Autor. Dazu dienen zahlreiche Gestaltungsmittel. Das sind vor allem die subtile Ironie, die komplizierten Bildgeflechte, die polare Struktur, die kontrastreichen Verzahnungen, die gegensätzlichen Bewertungen. Sie verlangen vom Leser einen ständigen Wechsel der Perspektive. Er muss kritische Distanz zum Geschehen üben und auch zu sich selbst. Mit diesem Ansatz, dass die Appellstruktur den Text wesentlich bestimmt, lassen sich zahlreiche der Deutungsprobleme lösen, die in manchen der bisherigen Analysen offen geblieben sind.

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Artikelnummer 9783842369627
Produkttyp Buch
Preis 25,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 10 Arbeitstagen
Autor Schwarze, Karl-Heinz
Verlag Books On Demand
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20110829
Seitenangabe 228
Sprache ger
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