Kriegshysteriker

Im Ersten Weltkrieg wurde in der deutschen militärpsychiatrischen Kriegshysterieforschung und Massenpsychologie mithilfe spezieller Repräsentationstechniken eine besondere Wissensfigur gezeichnet: der "Kriegshysteriker". Die massenhaften Erscheinungsweisen dieser Krankheit brachten unterschiedliche Wissensstrategien und -techniken sowie Deutungsmuster hervor. Die effeminierten Hysteriker stellten die Rationalitäts-, Ordnungs- und Männlichkeitsformen des Heeres in Frage. Köhne analysiert militärärztliche Aufschreibesysteme wie Monografien, Fachzeitschriftenartikel und Patientenakten sowie wissenschaftliche Fotografien und internationale medizinische Filme von 1917/18. Inwiefern prägten die jeweiligen Erkenntnisinstrumente und Medien den Darstellungsmodus kriegshysterischer Krankheitsbilder und deren medizinische und kulturelle Interpretation? Mithilfe welcher Argumentations- und Visualisierungsstrategien wurde die vermeintlich erfolgreiche Heilung der Kriegshysteriker in Szene gesetzt? Wie wurden die Symptome - etwa in den wissenschaftlichen Filmen - abgebildet, transformiert und dann wieder abgestellt? Und: Wodurch blieben sie dennoch widerständig?Die Studie verknüpft Fragen aus Militär-, Technik- und Mediengeschichte, Kultur- und Wissenschaftsgeschichte sowie Geschlechterforschung.

68,00 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783786841067
Produkttyp Buch
Preis 68,00 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Köhne, Julia Barbara
Verlag Matthiesen Verlag
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2009
Seitenangabe 344
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben