Koordinationsinstrumente in virtuellen Unternehmen

Um dem zunehmenden Wettbewerbsdruck zu begegnen, schließen sich vor allem spezialisierte kleine und mittelständische Unternehmen immer häufiger zu einem virtuellen Unternehmen zusammen. Sie bedienen sich dabei immer leistungsfähigerer IuK-Technologien. In dieser netzwerkartigen und projektorientierten Kooperationsform sind die Partner untereinander rechtlich und wirtschaftlich nur durch eine lose Kopplung verbunden und realisieren durch die arbeitsteilige Leistungserstellung Flexibilitäts- und Kostenvorteile. Anhand 19 virtueller Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht Andreas Borchardt, wie trotz des hohen Abstimmungs- bzw. Koordinationsaufwandes und des weitgehenden Verzichts auf formale Organisationsstrukturen eine erfolgreiche Projektabwicklung ermöglicht werden kann. Im Mittelpunkt stehen unterschiedliche Koordinationsinstrumente, die beim Management virtueller Unternehmen verwendet werden. Es wird deutlich, dass personenorientierte Koordinationsinstrumente (z. B. Vertrauen, soziale Rollen, Selbstabstimmung etc.) neben den strukturellen, technokratischen und informationstechnologischen Koordinationsinstrumenten die wichtigste Instrumentengruppe bilden. Adäquate informations- und kommunikationstechnologische Infrastrukturen sind zwar notwendig, reichen jedoch für die erfolgreiche Realisierung eines virtuellen Unternehmens nicht aus: Zwischenmenschliche Informationsverarbeitungsprozesse spielen nach wie vor eine bedeutende Rolle.

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