Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte, Vol. 2 (Classic Reprint)

Excerpt from Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte, Vol. 2Die konigliche Kunstkammer (die bekanntlich eine besondre Abthei lung des Museums bildet) ist neuerlichst u. A. Mit einem merkwürdigen Stücke, einem hochalterthümlichen Jagdhorn von Elfenbein, dessen äusse rer Bogen 1 Fuss 7 Zoll misst, bereichert worden Die ganze äussere Flache des Horns ist mit geschnitzten Reliefdarstellungen geschmückt: in einander verschlungene Rankenwindungen, die verschiedene (im Ganzen sieben) Reihen von Kreisen bilden und in denen die mannigfaltigsten Thier gestalten enthalten sind. Diese Darstellungen sind tief ausgegraben und in einer strengen, zum Theil phantastischen Stylisirung mit sicherer Technik ausgeführt, die geistreich gemessene und doch naive Weise, wie die Thiere stets den geschlossenen Raum füllen, lässt die Hand eines vorzüglichen Meisters erkennen. Auf dem Grunde der Reliefs zeigen sich die Spuren von Farbe. Die ganze Behandlungsweise erinnert an die Verzierungen der Handschriften, die in der Zeit des elften Jahrhunderts gefertigt sind. Das Horn stammt aus der Sammlung des vor einigen Jahren zu Heidelberg ver storbenen Domherrn von Wambold, und soll, einer Tradition zufolge, im Dom von Speyer befindlich gewesen sein. Die Schätze des letzteren waren. Trotz seiner mannigfachen Schicksale, vom frühesten Alterthum bis zum Jahre 1793 erhalten geblieben, in diesem Jahre wurden sie vor den Fran zosen ge¿üchtet und sodann zerstreut. Die Umstände, dass diese Zerstreuung der Kirchenschätze der Gegenwart so nahe liegt, und dass die Sammlung, aus welcher das Horn zunächst herstammt, in der nächstennachbarschatt von Speyer befindlich war, scheint jene Tradition sehr glaubwürdig zu machen, auch befinden sich in einem alten Verzeichnisse von Kleinodien, die, aus dem Kloster Limburg herrührend, im Jahre 1058 dem Speyrer Dome vermacht wurden, sechs "hörner von Helfantzehnen erwähnt (simon's bist. Beschr. Aller Bischöfe von Speyer, S. Unter denen das in Rede stehende mit einbegriffen gewesen sein dürfte. Uebrigens ist die Erwerbung dieses Hornes für die königliche Kunstkammer um so interessanter, als sich eben daselbst, bereits seit einigen Jahren, ein Kasten von Elfenbein befindet. Dessen vollkommen übereinstimmende Verzierungen auf gleiche Zeit, glei ches Lokal, vielleicht auch auf ein und dieselbe Werkstätte deuten, und der ebenfalls aus Speyer herstammen konnte, da in dem angeführten alten Verzeichnisse auch eines elfenbeinernen Reliquienkastens gedacht wird. In andrer Beziehung reiht sich das Horn, vortheilhaft ergänzend, verschie denen andern elfenbeinernen Jagdhörnern' an, die auf der Kunstkammer bewahrt werden und von denen das eine, dem Charakter seiner Schnitz werke nach, mit Bestimmtheit der karolingischen Periode zuzuschreiben ist, ein zweites, sehr grosses, mit alt-arabischen Ornamenten geschmückt, ein drittes in hindu - portugiesischem Style (um 1500) gearbeitet ist.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.

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Artikelnummer 9780366944187
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Kugler, Franz
Verlag Forgotten Books
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Erscheinungsjahr 2018
Seitenangabe 756
Sprache ger
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