Katholische Kirche und Sozialwissenschaften 1945-1975

Seit 1945 griff die katholische Kirche in rascher Folge auf eine Reihe sozialwissenschaftlicher Methoden zurück. Diese sollten dabei helfen, Räume der Entkirchlichung mit neuem missionarischen Eifer zu erfüllen, die Einstellungen der Gläubigen demoskopisch zu beobachten und die kirchliche Organisationsstruktur an veränderte Bedingungen der Seelsorge anzupassen. Gruppendynamische und therapeutische Konzepte eröffneten neue Möglichkeiten für die religiöse Selbstthematisierung des Individuums. Mit Hilfe der Sozialwissenschaften ließen sich Folgen funktionaler Differenzierung als :Säkularisierung9 beobachten, ohne dass damit umstandslos eine größere Rationalität des kirchlichen Handelns erreichbar war. Die Rezeption und praktische Anwendung dieser Methoden in der Kirche ist ein anschauliches Beispiel für die zunehmende :Verwissenschaftlichung des Sozialen9. Die Sozialwissenschaften sollten dabei helfen, die Botschaft des Evangeliums auf neue Weise zu verkünden. Doch sie drohten zugleich, den Glauben zu entleeren. Die historische Analyse dieses Prozesses ermöglicht faszinierende Einblicke in die Religions- und Kirchengeschichte des 20. Jahrhunderts. Sie ist zugleich eine Kritik allzu glatt geratener Erfolgsgeschichten der Bundesrepublik, und interpretiert diese vielmehr als eine Periode :gefährlicher Modernität9.

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Artikelnummer 9783525351567
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen
Autor Ziemann, Benjamin
Verlag Vandenhoeck + Ruprecht
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2007
Seitenangabe 396
Sprache ger
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