Jesu Tod als stellvertretender Sühnetod. Geburtsfehler des Christentums?

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 2, 0, Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg, Standort Reutlingen, Veranstaltung: Seminar: Biblische Theologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Es wurde das alttestamentliche Verständnis deshalb so ausführlich aufgeführt, dass man unter der Berücksichtigung des Alten Testaments erkennt, dass Jesu Tod am Kreuz nicht einfach ein sinnloses Verbrechen war. Sondern durch dieses Unrecht, das die Menschen ihm antaten, bewältigt Gott die Schuld der Menschen. Deshalb kommt für die biblische Theologie eine wichtige Aufklärungsdurchführung zu. Besonders dort, wo es um das kultische Verständnis des Sühnopfers geht. Dieses ist stets abzugrenzen von einem juridischen Sühneverständnis, wonach das Sühneopfer als eine Bußhandlung vor und für Gott aufzufassen sei, die auf Vergeltung und Wiedergutmachung abziele. Denn in diesem exilisch und nachexilischen Zeitraum, so nach der entstandenen Priesterschrift, hat JHWH der Gott Israels, selbst den Priestern seines Volkes das sühnende Sühnopfer gegeben ( 3. Mo 10, 17, 17, 11). Demnach ist es auch nach dem Zeugnis des AT keine Straftat, sondern ein Heilsgeschehen in dem JHWH in seiner Barmherzigkeit dem Menschen die Sühnehandlung ermöglicht. Es geht also nicht um die Besänftigung des göttlichen Zorns, sondern um den Vollzug des von Gott gestifteten Sühneopfers. Die Kurzformel für das alt. Sühneverständnis lautet demnach: Ich (der Mensch) gebe, weil du (Gott) zuvor gegeben hast. Des Weiteren wäre gemäß dem alt. Verständnis zu erwähnen, dass es eine Differenzierung innerhalb der jeweiligen Straftaten, die begründet worden sind stattgefunden hat. Gerade dort, wo der Mensch aufgrund der Sünde seine Existenz vor Gott verwirkt hat. Es wird dann bedeutsam, wenn für die von ihm "mit erhobener Hand" (4. Mo 15, 30) d.h. "vorsätzlich" begangenen Übertretungen des Gotteswillens die Tat ausgeführt wird. Dann gibt es keine Sühne ( 4. Mo 15, 30f). Solche Gotteslästerei sind aus der Heilsgemeinschaft auszurotten ( 4. Mo 15, 31, vgl., 3. Mo 20, 5. Mo 27, 15ff). Sühne gibt es ausschließlich für die "versehentlich" begangenen Sünden ( 3. Mo 4, 2, 4. Mo 15, 22-29) des Volkes Israel und der im Land wohnenden Fremdlinge. Dabei ist die Völkerwelt nicht im Blick.

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Artikelnummer 9783656940708
Produkttyp Buch
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Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Folgt in ca. 5 Arbeitstagen
Autor Kostenko, Jaroslav
Verlag Grin Verlag
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Erscheinungsjahr 2015
Seitenangabe 20
Sprache ger
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