Individualität als Herausforderung

Individualität war in den 1980er und 90er Jahren eine zentrale Reflexionskategorie intellektueller Selbstverständigung. Die geisteswissenschaftliche Theoriebildung arbeitete jedoch mit abstrakten Vorstellungen wie 'Originalität', 'Authentizität' und 'Subjektivität'. In einer solchen Perspektive konnten tieferliegende Probleme des Phänomens nicht erkannt werden und weiterreichende Möglichkeiten wurden verschenkt. Diesen Missstand versucht der Tagungsband zu beheben, indem er zum Ursprung des Phänomens vordringt. Entworfen wird von hier aus ein Panorama von Identitätskonstruktionen, wie sie sich in der Literatur der Moderne seit ca. 1770 manifestieren. Individualität erweist sich weniger als ein griffiges Faktum denn als Problem, Herausforderung und Arbeit. Für die Erfahrung von Kontinuität, Kohärenz und Selbstwert ist das Konzept der Individualität nach wie vor ungebrochen bedeutsam. Individualität als Herausforderung macht deutlich: Die Moderne dauert an. Inhaltsverzeichnis: Jutta Schlich: Vorwort - Individualität als Herausforderung. - Bettina Gruber: Geschichte des Begriffs 'Individualität'. - Hans Lösener: Subjektivierung und Artikulation - Zum Begriff des lyrischen Ichs. - Matthias Luserke-Jaqui: Die Unordnung der Liebe - Kulturgeschichtliche Aspekte der Subjektkonstitution in Friedrich Schillers Kabale und Liebe (1784). - Franziska Ehinger: Pathos und Individualität in der Tragödie - Andreas Gryphius' Catharina von Georgien (1657) und Friedrich Schillers Maria Stuart (1800). - Sandra Kluwe: Das Märchen der Individuation oder die Heilsgeschichte der Psyche - Kritische Überlegungen zum Individuationskonzept C. G. Jungs und zur jungianischen Märchendeutung, mit einer Interpretation des Eisenhans (1837). - Eva Kormann: Künstliche Menschen oder der moderne Prometheus - Der Schrecken der Autonomie bei Mary Shelley, E.T.A. Hoffmann und Villiers de L¿Isle-Adam. - Verena Neumann: Erotik als individuelles Lebenskonzept - Franziska zu Reventlow und Stefan George. - Wolfgang Bunzel: 'Extracte des Lebens" - Peter Altenbergs poetische Diätetik. - Heinz-Peter Preußer: Den Liebsten verspeisen - Anthropophagie als Reflex von Eros und Individualisierung bei Heinrich von Kleist, Elfriede Czurda und Peter Greenaway. - Sandra Mehrfort: Ich-Konstruktionen in der Popliteratur - Christian Krachts Faserland (1995), Alexa Hennig von Langes Relax (1997) und Benjamin von Stuckrad-Barres Soloalbum (1998).

48,90 CHF

Lieferbar


Artikelnummer 9783825351984
Produkttyp Buch
Preis 48,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Individualismus, Individualität, Identifikation, Identität, Literaturwissenschaft, Individualität (Motiv), Phantastische Literatur, Subjektivierung, Kongress 2005, Pop-Literatur, Literatur, Geschichte 1770-1998, Identitätsfindung (Motiv), Fester Einband
Meldetext Lieferbar in ca. 10-20 Arbeitstagen
Autor Schlich, Jutta / Mehrfort, Sandra
Verlag Universitätsvlg. Winter
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2007
Seitenangabe 210
Sprache ger
Anzahl der Bewertungen 0

Dieser Artikel hat noch keine Bewertungen.

Eine Produktbewertung schreiben