Identität und Moderne

Trotz aller Versuche, die Moderne durch modernere Begriffe (etwa Postmoderne oder Zweite Moderne) zu überholen, bleibt sie als problematisches »Projekt« der Selbstdeutung von Gegenwart in der Debatte. In der Soziologie hat seit über hundert Jahren vor allem das Konzept funktionaler Differenzierung als Chiffre für die Identität der modernen Gesellschaft fungiert. Dabei blieb vielfach unberücksichtigt, daß die Moderne auch eigentümliche Formen neuer »segmentärer« Differenzierungen und mit ihnen verknüpfte »partizipative« Identitäten konstruierte, deren signifikantestes Beispiel sicherlich die »Nation« ist. Die moderne Gesellschaft bleibt aber auch abhängig von persönlichen Identitäten, die hinlänglich viel Selbstkontrolle aufbringen können, um mit dem ständigen Wechsel zwischen den einzelnen Wertsphären, Subsystemen oder sozialen Kreisen zurechtzukommen. Bestand diese Problematik in Europa schon seit vielen Jahrhunderten, so verschärft sie sich aktuell durch die Allgegenwart von neuen Medien, globalen Mobilitätsschüben und dem Entstehen - bei gleichzeitigem Obsoletwerden - neuer ethnischer und religiöser Identifikationsmöglichkeiten.

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Artikelnummer 9783518290392
Produkttyp Buch
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Einband Soziologie, Moderne, Individualität, Identität, Soziale Differenzierung, Aufsatzsammlung, Gesellschaft, Sozial- und Kulturgeschichte, Sozialtheorie, auseinandersetzen, Sozialtheorie, auseinandersetzen, Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Lieferbar in ca. 5-10 Arbeitstagen
Autor Hahn, Alois / Willems, Herbert
Verlag Suhrkamp
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 19991219
Seitenangabe 562
Sprache ger
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