Hungern und hoffen. Jugend in Deutschland 1945-1950

ZUM BUCH Morgen wird es besser sein Jugendliche im Nachkriegs-Deutschland Hessen, Fr¿hjahr 1945. Der 15j¿ige Werner Sch¿tz mu¿vom Berg oberhalb des Dorfes mit ansehen, wie die Amerikaner den elterlichen Hof in Brand schie¿n. Mit der wei¿n Fahne in der Hand rennt er ¿bers Feld, um das Vieh aus den brennenden St¿en zu retten. - F¿r die Befreiung von den Nazis kann er nicht dankbar sein. "...es hat viele Jahre gedauert, bis ich Amerika und die Besatzer trennen konnte." Die 15j¿ige Christa Ronke schreibt Pfingsten 1945 in ihr Tagebuch: "Wie sch¿n, nachts wieder ruhig zu schlafen." Und am 20. September: "Ich habe mich nun daran gew¿hnt, Serviererin bei den ehemaligen Feinden zu sein. So wesensfremd sind sie uns eigentlich nicht." In dem Buch "Hungern und hoffen" zeigen 48 Zeitzeugen-Erinnerungen, wie deutsche Jugendliche damals lebten und was sie f¿hlten. Robert Beyer erlebt das Kriegsende und die amerikanische Besatzung im Sauerland: "Eine Welt brach f¿r uns Jungen zusammen, als die vermeintlich unschlagbare deutsche Wehrmacht besiegt war." Nun gilt der Kampf dem Hunger. "Wir holten aus unseren Verstecken Ehrenzeichen, Armbinden, HJ-Fahrtenmesser, Fernrohre und Pistolen und tauschten sie gegen Kisten voller Lebensmittel." Willk¿r und Rechtsunsicherheit erlebt Carl-Gerold Arnold im s¿sischen Crimmitschau. Der Vater wird von den Russen verhaftet, die Familie enteignet. Er selbst kann 1948 zwar das Abitur in der sowjetischen Zone ablegen, doch zum Studium mu¿er in den "Westen" gehen. Torturen erleiden Jugendliche aus den Ostgebieten. Hildegard Bolle aus Ostpreu¿n wird 17j¿ig nach Sibirien verschleppt. "T¿ich wird der klapprige Karren, hochbepackt mit nackten, knochigen Leichen, zum Lagertor hinausgeschoben." Sie ¿berlebt die H¿lle, landet im August '45 per G¿terwagen in Sachsen. Sp¿r erf¿t sie, da¿es kein Zur¿ck nach Hause gibt. Andere Jugendliche schlagen sich allein im nun-mehrigen Polen durch, bis ihnen nach Jahren gestattet wird, nach Deutschland zu gehen. Gretl Hardeland erlebt in Salzburg das Ende des Krieges und die Ausweisung. Reichsdeutsche sind auch in ¿terreich fortan unerw¿nscht. Wer eine Lehrstelle findet, lernt zun¿st Enttr¿mmern und Aufr¿en. Norbert Geipel arbeitet auf einem Bauernhof im Erzgebirge, "Nicht nur f¿r Geld", sondern "f¿r Kartoffeln, Korn und ab und an ein St¿ck Speck". Diese Zeitzeugen-Erinnerungen sind wichtig und kostbar. Mit den Einblicken in ganz pers¿nliche Schicksale l¿ sich die Zeit gut verstehen. Auch junge Leser werden gefesselt und betroffen sein. ZUR REIHE ZEITGUT Lebendige Erinnerungen bewahren Die Buchreihe ZEITGUT beweist, da¿ Geschichte kein trockener Schulstoff sein mu¿ Mit Zeitzeugen-Erinnerungen ¿ffnet sie den Blick auf den Alltag der Menschen. Jeder Band stellt in 35 bis 45 lebendigen Erinnerungen einen markanten Abschnitt deutscher Geschichte vor. Die Buchreihe ist einzig in ihrer Art. Die Texte der Sammelb¿e stammen von Menschen aus allen Gegenden Deutschlands und repr¿ntieren zugleich die soziale Bandbreite der Gesellschaft. Die B¿cher sind ein St¿ck "oral history" im besten Sinne und sprechen damit ein breites Publikum an: diejenigen, die die Zeiten miterlebt haben, und ihre Kinder und Enkel, die mehr erfahren wollen, als in den Schulb¿chern steht. Junge Menschen haben mit den Texten der Reihe ZEITGUT die M¿glichkeit, das Leben der Eltern- und Gro¿ltern-Generation in gro¿r Bandbreite kennen und verstehen zu lernen. So werden geschichtliche Vergangenheit und eigene Herkunft gut begreifbar. Mit Hilfe eines Ortsregisters und einer chronologischen ¿ersicht der wichtigen Ereignisse der jeweiligen Zeit kann sich der Leser orientieren. Fotos und Dokumente, meist aus dem Besitz der Zeitzeugen, erg¿en die Texte. Immer mehr P¿gogen setzen die Reihe ZEITGUT ein, um ihren Sch¿lern Geschichte lebendig zu vermitteln. Die B¿e sind auch f¿r die politische Bildungsarbeit gut geeignet. Daher empfehlen viele Buchh¿ler und Bibliothekare ZEITGUT auch als Geschenk f¿r Kinder und Jugendliche. Einsendungen von eigenen episodenhaften Erinnerungen aus Deutschland im 20. Jahrhundert sind jederzeit erw¿nscht an Zeitgut Verlag GmbH, Lektorat, Klausenpa¿14, 12107 Berlin.

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Artikelnummer 9783933336064
Produkttyp Buch
Preis 20,90 CHF
Verfügbarkeit Lieferbar
Einband Kartonierter Einband (Kt)
Meldetext Neuauflage/Nachdruck unbestimmt
Autor Kleindienst, Jürgen
Verlag Zeitgut Verlag GmbH
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 2000
Seitenangabe 361
Sprache ger
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