Goethe und seine Verleger

Goethes Verhältnis zu seinen Verlegens von einem heutigen Verleger betrachtet: Dieser Spannungsbogen kennzeichnet Siegfried Unselds Untersuchung. Detailliert und anschaulich beschreibt er Goethes wechselvolle Verlegergeschichte, von den ersten anonymen Publikationen im Selbstverlag bis zu den großem Editionen bei dem seinerzeit bedeutendsten Verleger. Goethes persönliche Verlagsbeziehung ist geradezu ein Spiegel für die Entwicklung des Verlagswesens jener Zeit. Goethes Verständnis auch für die unternehmerischen Belange des Verlegers (ebenso wie die des Autors freilich) haben immer wieder zu Spannungen, aber auch zu großartigen Vereinbarungen geführt. Je nach Anlaß und Adressat zeigte sich Goethe in diesen Verhandlungen teils vorsichtig zurückhaltend, teils selbstverständlich fordernd. In den meisten Fällen folgte er seiner Maxime, nach der man sich in geschäftlichen Dingen »lakonisch, imperativ, prägnant« zu verhalten habe. Unseld hat die reiche Verlegerkorrespondenz ausgewertet, dazu die Briefe von und an Freunde, Kollegen und Mitarbeiter, ferner Goethes Tagebücher sowie Briefe und Berichte Dritter, die überlieferten Verlagsverträge, entwürfe, historische Dokumente und vieles mehr. Unseld hat erstmal die Verlagsgeschichte stets auch auf die besonderen biographischen und werkbiographischen Stationen rückbezogen, auf Frankfurt und Leipzig, auf Weimar und Rom. Auch Zeitgeschichtliches spielt hinein: die Französische Revolution, Napoleon und die Befreiungskriege. Die publikations- und Verlagsgeschichte der Werke Goethes Leben begleiteten: Charlotte von Stein, Christiane Vulpius, Marianne von Willemer und Ulrike von Levetzow.

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