Geschichte und Imaginaire

Die Sirat Baibars, der Volksroman um den legendären Begründer des Mamlukensultanats Baibars I. (reg. 658 - 676 H./1260 -1277 A.D.), die bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts in den Kaffeehäusern Syriens und Ägyptens mündlich vorgetragen wurde, öffnet uns ein Fenster in die Vorstellungswelten der 'amma, des gemeinen Volkes, in mamlukischer und osmanischer Zeit. Ausgehend von einer für die Entwicklungsgeschichte der Sira zentralen Episode verfolgt die Studie eine doppelte Strategie: sie präsentiert und interpretiert das zu Tage tretende Imaginaire und versucht zugleich, die Quellen, aus denen sich die Vorstellungswelt der Sirat Baibars speist (erlebte Wirklichkeit, populäre Erzähltradition und gelehrte Quellen), sowie die Entwicklung dieses Volksromans vom Ende des 13. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhundert zu rekonstruieren. Aus der Interpretation des Imaginaire von Raum und Gesellschaft, der Analyse der von den Autoren der Sira verfolgten Legitimationsstrategie mamlukischer Herrschaft im Kontext frühmamlukischer Politik und der Untersuchung des Verhältnisses von gelehrter Geschichtsschreibung und Volksroman entsteht das Panorama der imaginären Welten einer in ihrem Innern von Korruption und Verfall bedrohten und von außen von Feinden umzingelten Gesellschaft. Die Studie, die zugleich eine detaillierte Theorie der Entstehung der Sirat Baibars entwickelt, hat auch insofern Pioniercharakter, als erstmalig eine Konkordanz des Inhalts aller bekannten Handschriften eines arabischen Volksromans erstellt wird.

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Artikelnummer 9783447050890
Produkttyp Buch
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Autor Herzog, Thomas
Verlag Harrassowitz Verlag
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Erscheinungsjahr 2007
Seitenangabe 972
Sprache ger
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