Geld an der Grenze

»Geld, so will es eine eingeschliffene Vorstellung, ist ein großer Gleichmacher, es bringt Ungleichartiges auf denselben Nenner, es ebnet ein, es fungiert als allgemeines Äquivalent.« Aber was geschieht, wenn wir Geld anders betrachten, nämlich als Medium von Konflikten? In seiner umfassenden Studie historisiert Mischa Suter die politischen Funktionen des Geldes und wirft Schlaglichter auf markante Konstellationen im Kapitalismus um 1900: auf den Diskurs um den Wucher in den 1870er-Jahren im Habsburger Reich und in Deutschland, der zum Katalysator für einen neuartigen politischen Antisemitismus wurde, auf die imperialen Auseinandersetzungen um die Einführung des Goldstandards Ende des 19. Jahrhunderts, auf die von Straßenprotesten begleitete Währungsstabilisierung in der großen Inflation nach dem Ersten Weltkrieg - und darauf, wie die Einführung einer Bargeldökonomie in den deutschen Kolonien die Grundlage für die rassistische Herrschaft stellte. Mischa Suter macht anschaulich, inwiefern in der Definition von Werten immer auch Fragen der Gesellschaftsordnung mitschwingen - und formuliert heute, da wir an der Schwelle zu einem neuen monetären Zeitalter stehen, dringende Fragen: War das Geld zu jeder Zeit neutral, einheitlich und fungibel? War es tatsächlich je das Mittel, das Werte transparent machen konnte?

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Artikelnummer 9783751820271
Produkttyp Buch
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Einband Wirtschaftsgeschichte, Bezahlsysteme, Geldwesen, Sozialgeschichte, Deutsche Geschichte, Kolonialgeschichte, Periode der deutschen Kaiserzeit (1871 bis 1914), Erste Hälfte 20. Jahrhundert (ca. 1900 bis ca. 1950), auseinandersetzen, auseinandersetzen, Fester Einband
Meldetext Noch nicht erschienen, März 2024
Autor Suter, Mischa
Verlag Matthes + Seitz
Weight 0,0
Erscheinungsjahr 20240328
Seitenangabe 344
Sprache ger
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